TV Bliesen hofft auf ein versöhnliches Saisonende

St Wendel · Die Volleyballer müssen noch um den Verbleib in der 3. Liga Süd bangen. An diesem Samstag steht ein echtes „Endspiel“ gegen Friedrichshafen II an.

 Bliesens Trainer Gerd Rauch (Dritter von links) bereitet seine Mannschaft auf das Saisonfinale in der 3. Volleyball-Liga Süd vor. Foto: Bonenberger/TV Bliesen

Bliesens Trainer Gerd Rauch (Dritter von links) bereitet seine Mannschaft auf das Saisonfinale in der 3. Volleyball-Liga Süd vor. Foto: Bonenberger/TV Bliesen

Foto: Bonenberger/TV Bliesen

Der Kampf um den Klassenverbleib geht für die Drittliga-Volleyballer des TV Bliesen in die entscheidende Phase. An diesem Samstag erwartet der Tabellenvorletzte um 20 Uhr im Sportzentrum St. Wendel den punktgleichen Drittletzten VfB Friedrichshafen II. "Wir wollen unsere beiden letzten Spiele gewinnen, um den Ligaverbleib aus eigener Kraft zu schaffen", sagt Interimstrainer Gerd Rauch. Nach Samstag hat Bliesen noch ein weiteres Heimspiel - am 25. März gegen den Fünften TV Radolfzell.

Der Klassenverbleib wäre für Bliesen ein versöhnliches Ende einer Seuchen-Saison. Eigentlich wollten die Nordsaarländer um den Aufstieg in die 2. Liga mitspielen. Doch stattdessen stand Bliesen fast die gesamte Saison über in den hinteren Tabellenregionen. Die Gründe sind vielfältig: Leistungsträger wie Max Jungmann oder Lukas Kaiser fielen länger verletzt aus. Kaiser fehlt aus privaten Gründen auch gegen Friedrichshafen. Das Selbstvertrauen fehlte, und einige Spieler konnten nicht ihr gewohntes Potenzial abrufen. "Dazu kam dann noch, dass die Liga diese Saison sehr ausgeglichen war. Kleine Fehler wurden direkt bestraft", analysiert Rauch.

Der 50-Jährige kritisiert aber auch eine stellenweise zu lasche Einstellung von Teilen seines Teams: "Wir haben es nicht geschafft, immer alle Spieler im Training zu haben. Wenn eine Woche spielfrei war, kam es durchaus schon einmal vor, dass zwei, drei Mann gefehlt haben." Rauch weiter: "Das passt nicht zur 3. Liga. Die ist zwar keine Profiliga, aber auch keine Hobby-Liga."

Nun gilt es für den Verein, dessen Weg in den vergangenen Jahren stets nach oben führte, die Saison gut zu Ende zu bringen. Die Ausgangslage für den TV Bliesen im Kampf um den Ligaverbleib kann dabei einfach, aber auch kompliziert werden: Klettert Bliesen bis zum Saisonende noch einen Platz nach oben, dann ist der Verein in jedem Fall gerettet. Dies wäre der einfache Fall.

Kompliziert wird es, wenn Bliesen Vorletzter bleibt. Gibt es nur einen Absteiger aus der 2. Liga Süd in die 3. Liga Süd, wäre Bliesen auch als Vorletzter gerettet. Dann steigt nur der Drittliga-Letzte LAF Sinzig ab. Sinzig kann Bliesen nicht mehr überholen.

Momentan steht mit dem TSV Stuttgart in der 2. Liga ein Team auf einem Abstiegsplatz, das in die 3. Liga Süd kommen würde. Steigt neben Stuttgart noch der SV Fellbach ab, müsste Bliesen als Vorletzter in die Regionalliga. Fellbach hat derzeit zwei Zähler Vorsprung vor einem Abstiegsplatz. Sollte Bliesen auf den Ausgang des Abstiegskampfes in der 2. Liga angewiesen sein, wird es nach dem Saisonende Wochen zwischen Hoffen und Bangen geben. Denn während die Drittliga-Saison am 25. März endet, wird in der 2. Liga noch bis zum 22. April gespielt.

Eine Zitter-Partie bis Ende April würde dem TV Bliesen auch die Planungen für die kommende Saison extrem erschweren. Denn die saarländische Nummer eins im Herren-Bereich will in den nächsten Wochen eigentlich auf Trainersuche gehen. "Ich habe definitiv nicht vor weiterzumachen", stellt Interimstrainer Rauch klar. Der 50-Jährige, der nach der Trennung von Trainer Peter Lember Ende Dezember 2016 auf die Trainerbank zurückgekehrt war, will sich wieder seinen anderen Aufgaben im Verein widmen. Rauch arbeitet beim TV unter anderem als 2. Vorsitzender des Fördervereins und in der Jugendabteilung.

Bislang ist in Sachen Trainersuche noch nicht viel passiert - weil der Kampf um den Klassenverbleib ganz klar Priorität hatte. "Es gab ganz lose Kontakte zu drei Trainern", berichtet Rauch, ohne Namen zu nennen: "Richtig intensivieren wollen wir die Suche aber erst nach dem Saisonende."

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