Champions League Tuchel droht das vorzeitige Aus

Paris · Ein frühes Ausscheiden in der Champions League könnte dem Trainer von Paris St. Germain zum Verhängnis werden.

  Thomas Tuchel ist bemüht, locker zu bleiben, Ruhe zu bewahren. Doch auch der Trainer von Paris St. Germain weiß, wie wichtig das Champions-League-Spiel am heutigen Mittwoch gegen den FC Liverpool und Jürgen Klopp ist.

Thomas Tuchel ist bemüht, locker zu bleiben, Ruhe zu bewahren. Doch auch der Trainer von Paris St. Germain weiß, wie wichtig das Champions-League-Spiel am heutigen Mittwoch gegen den FC Liverpool und Jürgen Klopp ist.

Foto: dpa/Ciro Fusco

Bloß nicht verlieren: Für Thomas Tuchel wird das vorletzte Gruppenspiel gegen den FC Liver­pool und seinen Freund Jürgen Klopp zu einem Finale. Bei einer Niederlage an diesem Mittwoch (21 Uhr/Sky) droht in der Champions League das frühe Aus – es wäre der Super-Gau für die katarischen Besitzer von Paris St. Germain.

„Es ist ein entscheidendes Spiel mit viel Druck. Den können wir jetzt schon spüren“, sagt Tuchel. Mit einem Punkt Rückstand auf die führenden Teams Liverpool und SSC Neapel hat Tuchels Mannschaft eine schlechte Ausgangslage. Sollte Paris verlieren und Neapel zu Hause Roter Stern Belgrad schlagen, wäre das Aus besiegelt.

Eigentlich wurde Tuchel geholt, um die Scheichs endlich auf Europas Thron zu hieven. Die Erwartungen sind riesig, in den vergangenen sechs Jahren scheiterte PSG jeweils im Viertel- oder Achtelfinale. Das wurde Tuchels Vorgänger Unai Emery trotz der nationalen Meisterschaft zum Verhängnis. Während in der Liga mit 14 Siegen aus 14 Spielen alles nach Plan läuft, leistete sich PSG auch unter Tuchel in der Champions League Schwächen – in Liverpool (2:3) und zu Hause gegen Neapel (2:2). Auch Tuchels Zukunft in Paris steht somit auf dem Spiel.

Die Spieler sind sich der prekären Lage bewusst. „Wir haben dieses Jahr große Ziele, und das Spiel gegen Liverpool ist vielleicht das wichtigste vor Weihnachten“, sagt Nationalspieler Julian Draxler. „Eine durchschnittliche Leistung reicht nicht aus. Wir müssen perfekt vorbereitet sein“, meint Kapitän Thiago Silva.

Doch mit der perfekten Vorbereitung haperte es. Tuchel musste lange um den Einsatz seiner Superstars Neymar und Kylian Mbappé bangen. Die beiden Stürmer brachten von ihren Länderspieleinsätzen Verletzungen mit. Neymar laborierte an einer Adduktorenverletzung im Oberschenkel, Mbappé hatte eine Prellung der Schulter erlitten. Am gestrigen Abend dann die Enwarnung. „Beide werden in der Startelf stehen“, sagte Tuchel auf der Pressekonferenz. Mbappé meinte zur diffizilen Ausgangslage: „Wir haben uns bisher ein bisschen schwer getan, aber wir sind immer noch im Rennen und haben unser Schicksal selbst in der Hand.“

Das Gute für die Zuschauer im Prinzenpark und am TV: Auch Jürgen Klopp muss liefern. Durch das überraschende 0:2 am vergangenen Spieltag in Belgrad haben die Reds ihren komfortablen Vorsprung verspielt. Eine Niederlage und ein gleichzeitiger Sieg von Neapel würde den letztjährigen Finalisten vor dem abschließenden Gruppenspiel zu Hause gegen die Italiener in eine brenzlige Lage bringen. „Wir fahren dahin, um zu gewinnen“, sagt Liver­pools Xherdan Shaqiri, der sich in den letzten Partien in der Startelf festgebissen hat. Der frühere Leipziger Antreiber Naby Keita hingegen bestritt seit seiner Rückenverletzung Anfang Oktober kein Pflichtspiel mehr von Beginn an.

Während Klopps Team am Wochenende in der Meisterschaft mit dem 3:0 beim FC Watford als Zweiter weiter auf Kurs liegt, zeigten die Reds in der Königsklasse bislang zwei Gesichter. Starke Auftritte wie beim 3:2 im Hinspiel gegen Paris folgten Enttäuschungen wie beim 0:2 in Belgrad. Die letzten vier Auswärtsspiele in der Königsklasse gingen allesamt verloren – kein gutes Omen für die Partie am Mittwoch.

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