Trofeo-Gewinner Kumar sieht nur bei der Siegerehrung alt aus

Niedergailbach · Der Slowene Kristjan Kumar war bei der 27. Trofeo der Radjunioren nicht zu schlagen. Bester Deutscher wurde Lennard Kämna, der sich als Dritter der Gesamtwertung noch einen Platz auf dem Podium sicherte.

 Trofeo-Gesamtsieger wurde der Slowene Kristjan Kumar (Mitte), bester Deutscher war Lennard Kämna auf Platz drei. Foto: Ruppenthal

Trofeo-Gesamtsieger wurde der Slowene Kristjan Kumar (Mitte), bester Deutscher war Lennard Kämna auf Platz drei. Foto: Ruppenthal

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Kristjan Kumar stand gestern als frisch gebackener Gewinner der 27. Trofeo Karlsberg in Niedergailbach auf der Spitze des Siegertreppchens, als ihm zu seinem Erfolg eine überdimensionierte Bierflasche überreicht wurde. Der Slowene glaubte wohl, es handelte sich um eine Flasche Sekt, und versuchte, seinen beiden Rivalen, die neben ihm auf dem Podium standen, eine kräftige Alkoholdusche zu verpassen - wie zu erwarten mit dürftigem Erfolg. Es folgte der erste und einzige Moment, in dem Kumar während der drei Tage andauernden Trofeo ein wenig hilflos dreinschaute. Denn zuvor hatte der 18-jährige beim wichtigsten Junioren-Radrennen auf deutschem Boden eine überragende Figur abgegeben.

Kumar war der konstanteste der 114 Fahrer aus 19 Nationen und leistete sich auf keiner der vier Trofeo-Etappen eine Schwäche. Schon zum Auftakt am Freitag hatte der Slowene bei der Warndt-Etappe über 100 Kilometer von Ludweiler nach Großrosseln Platz vier erreicht und sich damit auf Anhieb in der Spitzengruppe festgesetzt. Am Samstagmittag war er auf der Strecke rund um Homburg über 79 Kilometer der Schnellste und übernahm das Gelbe Trikot des Gesamtführenden. Auch beim Einzelzeitfahren durch den Bliesgau über 8,8 Kilometer am Samstagabend stand Kumar als Dritter auf dem Treppchen.

Gestern kam Kumar dann bei der Abschluss-Etappe über 100 Kilometer rund um den Start- und Zielort Niedergailbach mit der Spitzengruppe als 14. ins Ziel. Damit war der Titelgewinn des Slowenen perfekt. "Ich bin im Moment einfach nur glücklich, mehr kann ich gar nicht sagen", stammelte der strahlende Gewinner nach der Siegerehrung, um im Anschluss doch noch artig seine Mannschaftskameraden für deren gute Arbeit zu loben.

Erste Etappe "versaut"

Grund zur Freude gab es aber auch im deutschen Lager. Lennard Kämna vom RSC Cottbus sicherte sich den dritten Rang der Gesamtwertung. Der 17-Jährige hatte vor allem am zweiten Tag der Trofeo geglänzt, als er beim Einzelzeitfahren mit Abstand als Schnellster die Strecke von Niedergailbach nach Rubenheim bewältigt hatte. "Wir können mit unserer Leistung ganz zufrieden sein - nur nicht mit der ersten Etappe, da haben wir es ein bisschen versaut", haderte der Dritte. Denn beim Auftakt im Warndt hatten Kämna und die meisten seiner Teamkameraden fast eine ganze Minute auf eine Ausreißergruppe verloren, in der auch der spätere Sieger mitfuhr. Doch nicht nur Kämna, das ganze deutsche Team zeigte eine starke Leistung. In der Teamwertung belegten die Junioren dann auch mit hauchdünnem Rückstand auf die USA Rang zwei.

Trofeo-Cheforganisator Wolfgang Degott zog im Anschluss an die Veranstaltung rundum positive Bilanz: "Sportlich war das eine Trofeo, die von der ersten bis zur letzten Minute spannend war. Und auch was die Organisation anbelangt, bin ich sehr zufrieden. Jeder der 70 Helfer wusste, was zu tun ist. Ein Rädchen hat ins andere gegriffen."

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