34. Auflage der Radrundfahrt durch das Saarland und Frankreich „Ich bin mehr als zufrieden“ – der Trofeo-Sieger kommt aus dem Nachbarland

Gersheim · Mathieu Kockelmann aus Luxemburg heißt der strahlende Sieger der 34. LVM Saarland Trofeo.

 Mathieu Kockelmann (Zweiter von rechts) wird Dritter im Sprint des Hauptfeldes und sichert sich den Gesamtsieg bei der 34. Auflage der Trofeo.

Mathieu Kockelmann (Zweiter von rechts) wird Dritter im Sprint des Hauptfeldes und sichert sich den Gesamtsieg bei der 34. Auflage der Trofeo.

Foto: Thomas Wieck

Auf dem fünften und letzten Teilstück der renommierten Rundfahrt für Junioren-Nationalteams gerät der Erfolg von Mathieu Kockelmann (18) aus Luxemburg am Sonntag nicht mehr in Gefahr. Als Dritter im Sprint des großen Hauptfelds der Trofeo erreicht Kockelmann im grünen Trikot des Spitzenreiters das Ziel in Gersheim und nimmt danach die Glückwünsche entgegen.

„Ich bin mehr als zufrieden. Gestern war eine schwere Etappe. Schwerer als heute, aber heute war ich nach meinem gestrigen Sieg sehr müde. Das Team hat aber stark für mich gearbeitet. Nachdem das Feld eingangs der letzten Runde noch zusammen war, wusste ich, dass es gut gehen wird“, sagte Kockelmann nach den finalen 116 Kilometern auf dem Rundkurs um Gersheim.

Nach vier Tagen und 428 Kilometern lag Kockelmann 35 Sekunden vor dem Franzosen Thibaud Gruel und 52 Sekunden vor dem Norweger Jørgen Nordhagen. Bester Deutscher wurde Louis Leidert vom Regionalteam Thüringen, der sich durch Platz drei auf der Abschlussetappe noch auf den zehnten Gesamtplatz (+2:21 Minuten) verbesserte. Auf den letzten Metern der Zielgeraden konnte Leidert das Tempo in einer dreiköpfigen Ausreißergruppe nicht mehr mitgehen und musste den beiden Polen, Etappensieger Hubert Grygowski und dem in der Gesamtwertung viertplatzierten Michal Zelazowski (+1:11), den Vortritt lassen.

Zelazowski hatte bereits auf der Königsetappe der Rundfahrt am Vortag im französischen Bitche Rang zwei erobert. Dort legte Kockelmann mit seinem Parforceritt auf dem steilen Terrain Richtung Ziel die Basis zu seinem Trofeo-Triumph. Der Luxemburger kam nach seiner Solofahrt 39 Sekunden vor dem Polen mit Gruel im Schlepptau ins Ziel und übernahm das Grüne Trikot vom Briten Joshua Tarling, der am Vormittag das 14 Kilometer lange Zeitfahren in Zweibrücken für sich entschieden hatte. Tarling war 15 Sekunden schneller als Kockelmann.

Für das deutsche Junioren-Nationalteam lief die Trofeo hintenraus nicht ganz wie erhofft. Nach dem starken Teamauftritt auf der zweiten Etappe nach Bexbach, wo Mauro Brenner als Achter mehrere Sondertrikots eroberte – und diese auch bis zum Ende verteidigte – und der für die Gesamtwertung vorgesehene Matteo Groß sich als Zehnter stark in Position brachte, kam viel Pech hinzu. „Die letzten zwei Tage waren sehr hart mit der Hitze und vor allem mit den schweren Halbetappen. Da hatten wir leider Pech mit Stürzen und ich mit einem Defekt 15 Kilometer vor dem Ziel“, verriet der 18-jährige Groß, der die Rundfahrt 2:43 Minuten zurück als bester Nationalfahrer auf Rang 13 beschloss.

Auch Nachwuchs-Bundestrainer Wolfgang Ruser sah eine Trofeo „mit gemischten Ergebnissen. Die Defekte und Stürze haben uns ein besseres Resultat gekostet. Wir können damit leben, hätten uns beim Heimrennen aber natürlich einen Etappensieg gewünscht“, sagte Ruser, dessen Team durch Brenner zumindest den Gewinn der Berg- und Sprintwertung sowie der kombinierten Wertung verbuchen konnte.

Bestes Nationalteam wurde Norwegen um Nordhagen als bester Fahrer im jüngeren Jahrgang. Ben Wiggins, der Sohn von Ex-Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins, war einer von am Ende nicht weniger als 50 Fahrern, die die schwere Trofeo 2022 vorzeitig aufgeben mussten. „Die Trofeo war dieses Jahr besonders anspruchsvoll“, sagte Organisationsleiter Wolfgang Degott zur 34. Auflage, die an den Strecken von vielen Tausend Zuschauern verfolgt wurde.

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