Trio des Schachclubs Turm Illingen überzeugt beim Neckar-Open

Illingen/Deizisau. Das Neckar-Open im Baden-Württembergischen Deizisau ist das größte Schachturnier Deutschlands. 713 Schachspieler aus aller Welt waren diesmal angereist, unter ihnen auch ein Trio des Oberligisten Turm Illingen. Stephan Becking, Dr

Illingen/Deizisau. Das Neckar-Open im Baden-Württembergischen Deizisau ist das größte Schachturnier Deutschlands. 713 Schachspieler aus aller Welt waren diesmal angereist, unter ihnen auch ein Trio des Oberligisten Turm Illingen. Stephan Becking, Dr. Helge Rückert und Markus Biegler starteten im anspruchsvollen A-Turnier zusammen mit 370 Konkurrenten, unter ihnen 22 Großmeister (GM) und 26 Internationale Meister (IM). Für das A-Turnier muss man eine Elo-Zahl von 1900 haben. Die Elo-Zahl ist das Maß für die Leistungsstärke eines Spielers. Becking hat Elo 2400, Rückert hat 2145 und Biegler 2114. Der Turnierfavorit und spätere Zweite Arkadij Naiditsch, Deutschlands Nummer 1, hat Elo 2700, nur 80 Punkte weniger als Weltmeister Anand.

Fünf Tage wurde gespielt, insgesamt neun Runden. Am ersten Tag wurde eine, an den übrigen vier Tagen wurden jeweils zwei Partien gespielt. Gespielt wurde nach Schweizer System, bei dem immer punktgleiche Spieler gegeneinander antreten. Gerade in Runde eins gibt es bei diesem Modus überraschende Paarungen. So bescherte das Los Markus Biegler, dem fünften Brett des SC Turm Illingen, den jungen Überflieger Arik Braun. Vor drei Jahren war Braun U 18-Weltmeister, vor zwei Monaten kürte er sich in Saarbrücken auf spektakuläre Weise zum Deutschen Schachchampion. Biegler ging erwartungsgemäß mit wehenden Fahnen unter, während seine beiden Teamkameraden in der Auftaktrunde triumphierten, Becking auch noch in Runde zwei. Bei einem solchen Turnier aber kommt keiner ungeschoren davon, auch Sieger Fernando Peralta musste 1,5 Punkte abgeben. Für Becking nahte das Unheil in Gestalt von GM Sergey Fedorchuk, der mit einer Hammer-Elo von 2656 angerückt war. "Ich hatte ihn mit einer ausgefallenen Eröffnung überrascht, stand eigentlich ganz gut", meint Becking. "Aber im Mittelspiel machte Fedorchuk dann ernst, spielte seine ganze Routine aus." Noch zwei Mal musste der Illinger Spitzenspieler die Segel streichen. "Gegen IM Olszewski scheiterte ich mit einem Königsangriff, und gegen GM Bachmann war die Hoffnung auf einen Achtungserfolg ziemlich schnell verflogen". Axel Bachmann (Foto: Verein), aufgewachsen in einer deutschen Kolonie in Paraguay, wurde vor zwei Jahren als Siebzehnjähriger schon Großmeister. Im selben Jahr hat man ihn zum Sportler des Jahres gewählt - im Fußball verrückten Paraguay!

Die Illinger Abordnung genoss den gemeinsamen Auftritt mit den Großen des Schachs. Auch mit dem Abschneiden war man höchst zufrieden: Biegler erkämpfte mit vier Punkten Rang 237, Rückert mit 3,5 Punkten Rang 287. Becking landete mit sechs Punkten auf dem hervorragenden 36 Platz, punktgleich mit Platz 28, ließ fünf GM und acht IM hinter sich.

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