Trapp gibt Signal zum Aufbruch

Frankfurt · Stammtorhüter und Kapitän Kevin Trapp hat seinen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt vorzeitig verlängert. Der 24 Jahre alte Saarländer soll für die Weiterentwicklung des Vereins stehen.

Die Einladung zu einer außerordentlichen Pressekonferenz kam gestern am frühen Morgen. Und so versammelten sich die Journalisten kurz vor Mittag in der Commerzbank-Arena, die sie am Abend beim Heimspiel des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt gegen den VfL Wolfsburg ohnehin wieder besuchen würden. Was also war so wichtig für die extra anberaumten Termin am Tag eines Heimspiels? Ein Saarländer: Kevin Trapp aus Rimlingen. Nach wochenlangen Verhandlungen hat die Eintracht den Vertrag mit ihrem Torhüter und Kapitän bis 2019 verlängert. Am Abend konnte er seinen Kasten nicht sauber halten - die Eintracht spielte gegen den Tabellenzweiten 1:1 (0:0). Stefan Aigner traf für die Gastgeber (58. Minute), Kevin de Bruyne für Wolfsburg (88.).

Der Kontrakt des 24-Jährigen lief bis 2016. Trapp hatte eine Ausstiegsklausel für den kommenden Sommer. "Ich bin froh, dass die Hängepartie vorbei ist. Wir haben wirklich sehr viele Gespräche geführt. Es hat mich überzeugt, wie viel Potenzial der Verein hat", sagte Trapp. Die Eintracht hatte seit Wochen darum gekämpft, den früheren U 21-Nationaltorwart langfristig zu binden. "Wir haben mit der Vertragsverlängerung ein Zeichen gesetzt gegen all die, die gesagt haben, dass wir die Leistungsträger nicht halten können", sagte Sportdirektor Bruno Hübner, der als nächste Baustelle die Verlängerung des auslaufenden Kontrakts mit Abwehrspieler Carlos Zambrano vor der Brust hat.

Der Durchbruch mit Trapp gelang bereits am vergangenen Mittwoch, dem 54. Geburtstag Hübners. "Aber dafür habe ich den Geburtstag gerne geopfert", sagte der Sportdirektor. Am Montag sei der Vertrag unterschrieben worden. Dass man die Verlängerung vor dem Spiel gestern gegen Wolfsburg verkündet habe, sei ein Ausdruck für die Bedeutung Trapps. Der Schlussmann war zuletzt als Nachfolger von Roman Weidenfeller bei Borussia Dortmund und auch beim eventuellen Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig im Gespräch. Im Fokus von Bundestrainer Joachim Löw steht Trapp sowieso.

Ende 2014 nannte Bundestorwarttrainer Andreas Köpke den Saarländer als einen Anwärter auf einen Platz in der Nationalmannschaft als Nummer zwei hinter Manuel Neuer vom FC Bayern München , der wohl auf Jahre hinaus gesetzt sein wird. Weitere Kandidaten seien laut Köpke Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona , Bernd Leno von Bayer Leverkusen , Ralf Fährmann vom FC Schalke 04 , Timo Horn vom 1. FC Köln und Oliver Baumann von 1899 Hoffenheim.

In der Bundesliga-Hinrunde fehlte Trapp lange, nachdem er sich einen Syndesmosebandriss im Sprunggelenk zugezogen hatte. Bei der 1:4-Niederlage zum Rückrunden-Auftakt am Samstag beim SC Freiburg stand er wieder zwischen den Pfosten. "Wir glauben an sein Potenzial, seine Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen", erklärte Hübner. Ziel sei es, dass Trapp eines Tages als Eintracht-Spieler im Tor der Nationalmannschaft stehe. Der Rimlinger gab sich zurückhaltender. "Warum sollte es nicht möglich sein?", sagte Trapp: "Aber man muss die Bälle dafür auch fangen und nicht vier Stück kriegen wie in Freiburg."

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