Dass sich selbst bei Sport-Profis bei fachfremden Übungen kleinere Kollateralschäden nicht vermeiden lassen, musste am Donnerstagabend Dirk Holzner erfahren. Der Linksaußen des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis kassierte beim Fußballspielen im Rahmen des Trainingsauftakts in der Saarlouiser Stadtgartenhalle von Kreisläufer Bartosz Janiszewski einen saftigen Schuss mitten ins Gesicht. Nach einer kurzen Orientierungs-Pause ging es für Holzner ohne größere Beeinträchtigung aber weiter.

Neben Holzner und Janiszewski war das Gros des Zweitliga-Aufgebotes beim ersten Training nach der Sommerpause anwesend. Die aufrückenden Jugendspieler Michael Schulz, Lars Weisgerber, Lars Pfiffer und Robin Näckel sowie Philipp Kessler (verlängerter Urlaub nach Studienabschluss) und Tim Suton stoßen spätestens im Trainingslager (15. bis 20. Juli in der Sportschule Steinbach) zur Mannschaft.

Suton, der wegen diverser Lehrgänge mit der Jugend-Nationalmannschaft länger Urlaub machen darf, weilt derzeit in seiner Heimatstadt Mostar in Bosnien-Herzegowina. Er wird künftig von einem Zweitspielrecht für Erstligist Rhein-Neckar Löwen Gebrauch machen können, wie beide Vereine mitteilten. "Ich freue mich sehr auf dieses Zweitspielrecht, das ist eine große Anerkennung", sagt der 17-Jährige, für den ein kleiner Traum in Erfüllung geht: "Erstmal ist es nur eine Chance, den Verein kennen zu lernen und ein wenig Erfahrung in der Bundesliga zu sammeln." Wie oft, steht noch nicht fest. "Er ist ein Riesentalent", sagt Löwen-Manager Thorsten Storm: "Tim wird der HG Saarlouis voll zur Verfügung stehen und zusätzlich mit unserer Bundesliga-Team trainieren. Er ist ein Mann für die Zukunft." Das sieht auch der Saarlouiser Vereins-Chef Richard Jungmann so: "Es geht um die behutsame Weiterentwicklung eines hochtalentierten Spielers. Es ist unsere Absicht, dass Tim der HG so auch über 2014 hinaus zur Verfügung steht."

Im weiteren Verlauf der Saison-Vorbereitung muss die HG allerdings hintenan stehen, weil Suton mit der U19-Nationalmannschaft an der WM in Ungarn (9. bis 23. August) teilnehmen wird: "Ich setze mir persönlich gerne große Ziele und sage: Wenn wir uns auf unsere Leistung fokussieren, ist eine Medaille oder sogar der Titel drin." Mit einer Medaille im Gepäck soll es dann zunächst wieder nach Saarlouis gehen, wo der Rückraumspieler vergangene Saison zum Leistungsträger und einem der besten Torschützen der 2. Bundesliga avanciert war.

Dies wird Bartosz Janiszewski nicht passieren - jedenfalls nicht im Fußball. "Das will ich nicht kommentieren", sagt der seit Dienstag im Saarland wohnende Neuzugang Hannes Hombrink (von TG Münden) lachend. Er nahm wie die Neuzugänge Peter Walz (HSG Völklingen) und Nikolaos Riganas (HF Springe) am ersten Training teil und bescheinigte seinen neuen Kameraden: "Hier geht es beim Fußball schon mehr ab als letztes Jahr bei uns in der 3. Liga." Solange es dabei nicht zu ernsthaften Kollateralschäden kommt, ist das gut so.