Trainer-Novize statt Abwehrchef

Saarlouis · Die HG Saarlouis spielt in der 2. Handball-Bundesliga heute in Ferndorf und am Sonntag gegen Aue. Beide Teams stehen in der Tabelle hinter Saarlouis. Auch der verletzte Abwehrchef Philipp Kessler hilft, damit das so bleibt.

 Der verletzte Abwehrchef der HG Saarlouis, Philipp Kessler (rechts), unterstützt Jörg Bohrmann derzeit als Co-Trainer. Foto: Ruppenthal

Der verletzte Abwehrchef der HG Saarlouis, Philipp Kessler (rechts), unterstützt Jörg Bohrmann derzeit als Co-Trainer. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Im Innenblock wird der Abwehrchef der HG Saarlouis derzeit schmerzlich vermisst. Philipp Kessler laboriert seit einem Monat an einer komplexen Schulterverletzung und kann dem Handball-Zweitligisten auf dem Feld nicht helfen. Dafür bringt sich Kessler als Co-Trainer ein - und wird dies auch am anstehenden Doppelspieltag mit den Partien heute Abend um 19.30 Uhr beim TuS Ferndorf und am Sonntag um 17 Uhr in der heimischen Stadtgartenhalle gegen den EHV Aue tun.

"Die Initiative ging schon vor einiger Zeit von mir aus", erklärt Kessler, der sich am 18. September beim 24:24 in Dessau in der Schlussminute eine Beschädigung des Knorpels (Labrum) und einen Anriss der Supraspinatus-Sehne zuzog: "Ich hatte Zeit und habe mich mit der Videoanalyse der Gegner beschäftigt. So kann ich mich einbringen und der Mannschaft helfen. Leider hat das am letzten Samstag nicht funktioniert." Weil sich das Team nicht an die Vorgaben von Trainer Jörg Bohrmann und Kessler hielt, unterlag die HG dem TV Emsdetten mit 25:32.

Vor allem in der Abwehr und da vor allem in Zweikampf-Situationen sahen die Gastgeber oft alt aus. "Da wird man auf der Bank ganz unruhig und will einfach nur noch rein. Aber gut, so kann ich mich schon mal ein bisschen ins Trainergeschäft einfühlen", sagt Kessler zähneknirschend. Wann er wieder eingreifen kann, ist unklar: "Ich hoffe jeden Tag und arbeite hart daran. Es wird auch stetig besser, aber das Problem ist der Endradius des Arms. Im Spiel hängen unter Vollbelastung schon mal 100 Kilo dran", erklärt er: "Solange die Stabilität und die Belastbarkeit nicht wieder vollständig hergestellt sind, will ich das Risiko nicht eingehen, dass die Verletzung wieder aufbricht."

An seiner Rückkehr ins Team arbeitet auch Marcel Engels. Nach einem Syndesmoseband-Riss mit anschließender Operation ist auch er auf dem Weg der Besserung, wie Kessler sagt: "Er kann noch nicht ins Mannschaftstraining einsteigen, aber macht auf jeden Fall gute Fortschritte. Ein Fixdatum, wann er zurückkommt, kann man genauso wenig nennen wir bei mir. Es kommt auch darauf an, wie man sich als Spieler fühlt."

Im Moment fühlt sich Kessler als Co-Trainer. Als solcher wird er auch heute in Ferndorf gebraucht. Der TuS wird nämlich wie Emsdetten vor einer Woche sein Heil in Eins-gegen-Eins-Situationen suchen. Beherzigt das Team dieses Mal die Tipps des Abwehrspezialisten, steht einem Auswärtssieg eigentlich nicht viel im Wege - zumal es wie am Sonntag gegen eine Mannschaft geht, die in der Tabelle derzeit hinter der HG Saarlouis steht. Und das soll auch nach dem Doppelspieltag so bleiben.

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