Trainer Kiefer will seine Mannschaft möglichst abschirmen

Homburg · Der FC Homburg kämpft in der Liga gegen den Abstieg. Eine Initialzündung könnte ein Erfolg im Saarlandpokal-Halbfinale heute gegen den FCS werden.

Die Frage, wie die Mannschaft mit dem Druck umgeht, der auf ihr lastet, ist eines der zentralen Themen beim FC Homburg. In der Fußball-Regionalliga Südwest hat sich die Situation für die gegen den Abstieg kämpfenden Grün-Weißen nach der 0:3-Heimniederlage gegen die TuS Koblenz wieder verschärft. Im Halbfinale des Saarlandpokals will der Titelverteidiger bei Erzrivale 1. FC Saarbrücken heute den vierten Finaleinzug in Serie schaffen. Das Spiel wird um 18 Uhr im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion angepfiffen.

"Das ist ein Alles-oder-Nichts-Spiel, bei dem man auch alles riskieren kann. Dass wir nichts zu verlieren hätten, sage ich nicht. Wir wollen den Pokal wieder gewinnen, das ist unser erklärtes Ziel. Aber wir sind in Völklingen sicher nicht der Favorit", beschreibt FCH-Trainer Jens Kiefer das Kräfteverhältnis beim saarländischen Klassiker.

Ähnlich sieht das auch der frühere Saarbrücker und heutige FCH-Außenverteidiger Tim Stegerer: "Natürlich sind wir im Moment nicht so gut drauf, während Saarbrücken noch auf die Aufstiegsplätze schielt und im Aufwind ist. Aber das zählt am Mittwoch alles nichts. Da geht es einzig darum, in diesem einen Spiel weiter zu kommen."

Für den Trainer ist es wichtig, die Mannschaft vor den durch den enttäuschenden Saisonverlauf hochgekochten Emotionen im Homburger Umfeld möglichst abzuschirmen. "Ich versuche, den Druck so gut es geht von der Mannschaft fernzuhalten. Wenn wir den Druck an die Mannschaft ranlassen, würde es ein Gewürge - und das wollen wir nicht", sagt Kiefer. Stattdessen betont der 42-Jährige lieber die positiven Aspekte, die trotz des klaren Ergebnisses gegen Koblenz in der Mannschaft zu erkennen waren: "Die Leistung war in Ordnung. Deshalb müssen wir nicht alles über den Haufen werfen." Diese Einschätzung teilt auch Stegerer und bringt das Problem auf den Punkt: "Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, uns aber wieder um den Lohn gebracht, weil wir trotz vieler Chancen keine Tore geschossen haben."

Kapitän Kai Hesse war einer unter mehreren Homburger Spielern, die ihre Torgelegenheiten gegen Koblenz nicht nutzen konnten. Am mangelnden Engagement liegt es nicht, dass der als Kilometerfresser bekannte Stürmer einräumt, dass er "in letzter Zeit relativ wenig Chancen in den Spielen hatte". Hesse ist sich sicher, dass mit beharrlicher Trainingsarbeit auch die Torgefährlichkeit wieder zurückkommt: "Ich bin guter Dinge, dass ich wieder treffen werde - am besten schon am Mittwoch."

Für den Offensivmann, der schon einige Derbys zwischen dem FCH und dem FCS miterlebt hat, birgt das Spiel bei den Landeshauptstädtern eine große Chance. "Wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass uns Pokalspiele viel Selbstvertrauen geben können. Es ist jedem klar, dass wir gegen Saarbrücken die Riesenchance haben, zu einer Initialzündung zu kommen, und dort Kraft tanken können für die folgenden Aufgaben in der Liga."

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