Tränen zum Abschied

Saarbrücken · Einen emotionalen und tränenreichen Abschied feierte Enver Marina am Samstag beim 1. FC Saarbrücken. Der 36-jährige Torhüter machte bei der 1:2-Niederlage in der 3. Liga gegen den 1. FC Heidenheim noch einmal ein gutes Spiel.

 Enver Marina (l.) ließ seine Emotionen raus. Die Mitspieler um Christian Eggert (r.) trugen beim Warmmachen Marina-T-Shirts. Foto: Wieck

Enver Marina (l.) ließ seine Emotionen raus. Die Mitspieler um Christian Eggert (r.) trugen beim Warmmachen Marina-T-Shirts. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Es war ein merkwürdiges Bild am Samstag gegen 15.20 Uhr im Saarbrücker Ludwigsparkstadion. Links vorm C-Block feierte die Mannschaft des 1. FC Heidenheim gemeinsam mit etwa 200 mitgereisten Fans den 2:1 (2:1)-Erfolg über den 1. FC Saarbrücken und den damit verbundenen Sprung auf Platz drei der 3. Fußball-Liga. Hundert Meter weiter nahm ein Einzelner ganz alleine Abschied: FCS-Torwart Enver Marina schüttelte fast jedem der 3800 Besucher die Hand, bekam herzliche Worte und vergoss etliche Tränen.

Der 36-Jährige zeigte zuvor noch einmal eine richtig gute Leistung, war in seinen 134. und letzten Punktspieleinsatz für die Blau-Schwarzen an beiden Gegentreffern schuldlos. Beim 0:1 (28. Minute) verlor Manuel Stiefler den Ball an Florian Niederlechner. Der Ex-Unterhachinger rannte alleine auf Marina zu und schob unhaltbar ein. Vor dem 1:2 (38.) konnte Serkan Göcer den Heidenheimer Marc Schnatterer nicht am Flanken hindern, Niederlechner musste nur den Fuß hinhalten. Lukas Kohler besorgte nach einem Einwurf von Tim Stegerer den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich (33.). Marcel Ziemer hatte in der 68. Minute noch die größte Chance auf den Ausgleich. Seinen Kopfball kratzte Robert Strauß von der Linie.

Der Rest war Freude auf der einen und Abschiedsschmerz auf der anderen Seite. Denn neben Marina wurden auch Kiyan Soltanpour, Adam Straith, Felix Dausend, Nico Jüllich, Markus Pazurek, Marius Laux und Yannick Bach verabschiedet. Gerade für den Saarländer Bach, der seit der Jugend für den FCS spielte, ein bitterer Moment. "Natürlich tut das jetzt weh, aber es muss ja weitergehen" sagte Bach merklich schluckend. Wo es weitergeht, ist bei allen Kandidaten (mit Ausnahme von Dausend, der zur SV Elversberg wechselt) offen. "Es gibt verschiedene Anfragen, aber Homburg ist keine Option", sagte der Altstädter Bach.

Der FCS scheint dagegen für Spielmacher Sven Sökler keine Option mehr zu sein. Sökler, der am Samstag wegen einer Wadenverletzung nicht spielte, soll sich mit Heidenheim einig sein. Er wollte sich nicht äußern. Auch Heidenheims Trainer Frank Schmidt blieb eine klärende Antwort schuldig: "Sollen die Journalisten doch spekulieren."

Und noch ein Großer der Saarbrücker Fußballszene wurde am Samstag verabschiedet: Peter Becker, bis 31. Dezember 2012 Einsatzleiter der Saarbrücker Polizei. Becker hatte mit seiner Arbeit den Grundstein für die bundesweit beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Polizei, Fans und Verein gelegt. Neben dem Dank des FCS-Präsidenten Paul Borgard gab es "Peter-Becker"-Sprechchöre aus der Fankurve.

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