Tour trägt Trauer: Unfalltod und Pistolenattacke

Verbier/Straßburg. Die seit 1903 gefahrene Tour de France ist reich an tragischen Ereignissen und skurrilen Vorfällen. Eine Luftdruckpistolen-Attacke auf Radprofis während der Fahrt fehlte bisher in den Annalen. Tödliche Unfälle haben im Tour-Betrieb hingegen leider keinen Seltenheitswert

Verbier/Straßburg. Die seit 1903 gefahrene Tour de France ist reich an tragischen Ereignissen und skurrilen Vorfällen. Eine Luftdruckpistolen-Attacke auf Radprofis während der Fahrt fehlte bisher in den Annalen. Tödliche Unfälle haben im Tour-Betrieb hingegen leider keinen Seltenheitswert. Am Samstag trug der Tour-Tross sieben Jahre nach dem bisher letzten Unfall-Toten wieder Trauer: Eine 61 Jahre alte Zuschauerin wurde von einem Motorrad-Polizisten erfasst und starb im Krankenhaus. Die 61-Jährige hatte nach ersten Erkenntnissen überraschend die Fahrbahn überqueren wollen, als sie von einem Motorrad der Republikanergarde erfasst wurde. Eine 34-Jährige mit einem Baby auf dem Arm sowie eine 61-Jährige wurden leicht verletzt mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus von Mulhouse geflogen. Das Motorrad war mit einer Geschwindigkeit von etwa 90 Stundenkilometern unterwegs gewesen. Der Fahrer gilt als erfahren und hat schon mehrfach die Tour de France begleitet.

Am Sonntag stand vor dem Start der Königsetappe eine Schweigeminute auf dem Programm: "Unser tiefstes Mitleid mit der Familie der Frau, die heute an der Strecke ums Leben kam", erklärte Lance Armstrong.

Derweil laufen die Ermittlungen der Straßburger Polizei nach den Schüssen auf Oscar Freire und Julien Dean auf Hochtouren. Zwei Jugendliche sollen sich laut Zeugenaussagen am Freitag auf der 13. Etappe am Streckenrand hinter einem Baum versteckt und auf die Profis geschossen haben, wie die "L'Équipe" berichtete. Freire erwischte es am Oberschenkel, Dean am Finger. "Nichts Gravierendes, aber ich musste das Geschoss am Abend aus dem Oberschenkel entfernen. Es war drei Millimeter eingedrungen", so Freires Teamarzt Dion van Bommel. Den Tätern drohen drei Jahre Haft. dpa

Hintergrund

Der spanische Top-Favorit Alberto Contador hat sich durch den Sieg auf der Königsetappe der Tour de France das Gelbe Trikot gesichert und für eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung gesorgt. Der Kapitän vom Team Astana gewann am Sonntag den 207,5 Kilometer langen Abschnitt mit sechs Bergwertungen vor dem Luxemburger Andy Schleck und Vincenzo Nibali (Italien). dpa

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