„Torklau“ in Hoffenheim erhitzt die Gemüter

Sinsheim · Nach dem „Torklau“ von Hoffenheim plagte Thorsten Kinhöfer das schlechte Gewissen. Sichtlich bedröppelt entschuldigte sich der erfahrene Schiedsrichter für seine Fehlentscheidung beim 2:2 des Fast-Absteigers der Vorsaison gegen den 1.

FC Nürnberg und plädierte für die Einführung technischer Hilfsmittel. "Wo Menschen urteilen, passieren Fehler - und das war einer. Wir Schiedsrichter würden es begrüßen, wenn diese Geschichte uns abgenommen wird", erklärte Kinhöfer.

Hoffenheims Trainer Markus Gisdol war fassungslos: "Es tut weh, wenn man das sieht." Zum Buhmann wollte er Kinhöfer und dessen Assistenten Detlef Scheppe jedoch nicht stempeln. "Über den Chip im Ball muss man nach so einer Szene nicht mehr diskutieren. Die Einführung wäre einfach nur fair", sagte Gisdol. Aber so blieb dem Treffer von Kevin Volland, dessen Lupfer über "Club"-Torwart Raphael Schäfer klar hinter der Linie aufgesprungen war, die Anerkennung verwehrt. "Da ist 1899 benachteiligt worden", räumte Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger ein.

Gäste-Torwart Schäfer, dessen Körpersprache darauf deuten ließ, dass er wusste, dass der Ball drin war, sagte: "Ich habe es nicht richtig gesehen." Gisdol zeigte Verständnis: "Es wäre zu viel erwartet, dass die Spieler zum Schiedsrichter rennen und ein Gegentor anzeigen." Der Saarländer Mike Frantz, der die Franken mit seinem Treffer in der 54. Minute nach den Gegentoren von David Abraham (34. Minute) und Anthony Modeste (51.) zurück ins Spiel brachte, sagte: "Ich glaube, man würde allen einen Gefallen tun, wenn man die Technik endlich einführt." Weil dies noch nicht geschehen ist, durften die Nürnberger nach dem Ausgleich von Daniel Ginczek (57.) einen Punkt mitnehmen.

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