Torjäger gut in Schuss

Stuttgart. Gerd Müllers Fußball-Enkel werden die brillante Bestmarke des "Bombers der Nation" auch in dieser Bundesliga-Saison wohl nicht brechen. Dennoch trumpfen die Top-Torjäger bislang mächtig auf

Stuttgart. Gerd Müllers Fußball-Enkel werden die brillante Bestmarke des "Bombers der Nation" auch in dieser Bundesliga-Saison wohl nicht brechen. Dennoch trumpfen die Top-Torjäger bislang mächtig auf. Bayern-Stürmer Mario Gomez ist mit 15 Treffern vor dem Vorrundenfinale an diesem Wochenende nicht nur Spitzenreiter, sondern auch auf einem guten Weg, sich wie im Vorjahr die Torjägerkanone zu holen. Gomez hat allerdings harte Konkurrenz: Nationalteamkollege Lukas Podolski (1. FC Köln) und Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04) sind ihm mit 14 Treffern dicht auf den Fersen. Schlitzohr Claudio Pizarro (Werder Bremen/zwölf), Marco Reus (Borussia Mönchengladbach) und Robert Lewandowski (Borussia Dortmund/je zehn) liegen in Lauerstellung. Auch wenn Müllers Mega-Rekord von 40 Toren (1971/72) nicht zu wackeln droht, sollten Gomez & Co. locker den Durchschnittswert von 24,9 Toren der Schützenkönige in bislang 48 Spielzeiten übertreffen.Bayerns Tor-Garant Gomez traf zuvor noch nie so häufig: Bei 15 Bundesliga-Einsätzen liegt seine Trefferquote bei 1,0. Und auch in Champions League (sieben) und DFB-Pokal (eins) bewies der Star seine Qualitäten. Wettbewerbsübergreifend konnte der spanische Schwabe schon 23 Mal den "Tor-ero" zelebrieren. Läuft es weiterhin so gut, dürfte sein persönlicher Rekord von 28 Liga-Toren bald fallen. Die magische 40er-Marke hat Gomez angeblich nicht im Visier: "Ich schiele nicht auf Müllers Rekord." Verfolger Podolski hat seine persönliche Bestmarke mit dem späten 1:1-Ausgleich gegen Mainz am Dienstagabend bereits überboten. "Für mich ist der Rekord nicht so wichtig und kein Thema gewesen. Ich möchte Spaß haben und gute Leistungen bringen. Aber wenn man in 15 Spielen schon 14 Tore gemacht hat, freut man sich", sagte der Stürmer des 1. FC Köln. "Prinz Poldi" ist mit fünf Doppeltreffern in 15 Punktspielen der "Mister Doppelpack" der Liga.

Mit jedem weiteren Tor steigert der von zahlreichen Clubs umworbene Stürmer seinen Marktwert. Ob er auch kommende Saison in der Bundesliga treffen wird, ist noch unklar. Gestern erklärte er, er möchte lieber ins Ausland als innerhalb der Fußball-Bundesliga wechseln. "Ein Wechsel innerhalb der Bundesliga ist für mich nur sehr schwer vorstellbar", sagte der 26-jährige. "Wenn ich Köln verlasse, reizt mich auf jeden Fall das Ausland." Einen Wechsel schon in der Winterpause werde es aber nicht geben: "Ein Wechsel in dieser Saison ist für mich ausgeschlossen." dpa

Foto: Weißbrod/dpa

Auf einen Blick

Die Torschützenkönige der Bundesliga der vergangenen 20 Jahre:

1990/91: Roland Wohlfarth, FC Bayern, 21 Tore. 1991/92: Fritz Walter, Stuttgart, 22 Tore. 1992/93: Ulf Kirsten, Leverkusen, 20 Tore. 1992/93: Anthony Yeboah, Frankfurt, 20 Tore. 1993/94: Stefan Kuntz, Kaiserslautern, 18 Tore. 1993/94: Anthony Yeboah, Frankfurt, 18 Tore. 1994/95: Mario Basler, Bremen, 20 Tore. 1994/95: Heiko Herrlich, Mönchengladbach, 20 Tore. 1995/96: Fredi Bobic, Stuttgart, 17 Tore. 1996/97: Ulf Kirsten, Leverkusen, 22 Tore. 1997/98: Ulf Kirsten, Leverkusen, 22 Tore. 1998/99: Michael Preetz, Hertha BSC, 23 Tore. 1999/00: Martin Max, 1860 München, 19 Tore. 2000/01: Sergej Barbarez, HSV, 22 Tore und Ebbe Sand, Schalke, 22 Tore. 2001/02: Márcio Amoroso, Dortmund, 18 Tore und Martin Max, 1860 München, 18 Tore. 2002/03: Thomas Christiansen, VfL Bochum, 21 Tore. und Giovane Elber, FC Bayern, 21 Tore. 2003/04: Ailton, Bremen, 28 Tore. 2004/05: Marek Mintal, 1. FC Nürnberg, 24 Tore. 2005/06: Miroslav Klose, Bremen, 25 Tore. 2006/07: Theofanis Gekas, VfL Bochum, 20 Tore. 2007/08: Luca Toni, FC Bayern, 24 Tore. 2008/09: Grafite, VfL Wolfsburg, 28 Tore. 2009/10: Edin Dzeko, Wolfsburg, 22. 2010/11: Mario Gomez, FC Bayern, 28 Tore. kip