Torefestival in der Stadtgartenhalle
Saarlouis. Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Diese Frage hat sich Andre Gulbicki am Samstag in der Saarlouiser Stadtgartenhalle sicher nicht gestellt, bevor er allen seinen Spielern Einsatzzeit einräumte. Trotzdem ließ der Trainer des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis gegen den TuSpo Obernburg alle Anwesenden im dunkelgrünen HGS-Trikot mal ran
Saarlouis. Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Diese Frage hat sich Andre Gulbicki am Samstag in der Saarlouiser Stadtgartenhalle sicher nicht gestellt, bevor er allen seinen Spielern Einsatzzeit einräumte. Trotzdem ließ der Trainer des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis gegen den TuSpo Obernburg alle Anwesenden im dunkelgrünen HGS-Trikot mal ran. Mit 47:37 (23:14) gewann die HGS das zweite Heimspiel der Saison vor 1300 Zuschauern gegen die von ihrem Ex-Trainer Christoph Barthel trainierte Mannschaft vom bayerischen Obermain. "Wenn Saarlouis nicht zurückgezogen hätte, wäre das Ergebnis noch deutlicher geworden", sah Gästetrainer Barthel die Heimmannschaft gnädig und musste eingestehen: "Bei uns hat nichts funktioniert. Wir hatten keine Abwehr und haben uns nicht an die taktische Maßgabe gehalten." Mit seiner jungen Mannschaft plant Barthel den Gang in die 3. Liga. Ganz im Gegensatz zur HG Saarlouis. Sie will sich für die neue eingleisige zweite Bundesliga qualifizieren - und so trat sie gestern von Anfang an auf. Ein furioser Start der Hausherren - sowohl in der Deckung als auch im Spiel auch vorne - sorgte für eine schnelle 5:1-Führung. Wesentlichen Anteil am starken Start hatte HGS-Torhüter Jan Peveling. Noch im ersten Heimspiel gegen den TV Korschenbroich war dem Neuzugang von der Ahlener SG die Nervosität deutlich anzumerken. Mit einer Reihe toller Paraden ermöglichte er seiner Mannschaft am vergangenen Samstag unzählige Gelegenheiten für Tempo-Gegenstöße.Eine 7:4-Serie zum 30:18 besorgte den Gastgebern gleich nach Wiederanpfiff dann ein sicheres Polster. "Wir haben in der ersten Halbzeit sehr konzentriert gespielt und hatten durch Jan einen sehr starken Rückhalt", freute sich HGS-Trainer Gulbicki: "Nachdem wir gegen Korschenbroich viele Gegentore kassiert haben, stellten wir auf eine aggressivere 5:1-Deckung um. Und das hat auch heute wieder wirklich gut geklappt." Und das, obwohl Saarlouis mit 37 Gegentoren nur zwei weniger kassierte als im ersten Saisonspiel.Rechtsaußen Sven-Malte Hoffmann gelangen gegen seinen ehemaligen Trainer und Kumpel Christoph Barthel fünf Treffer. "Der Gegner war heute wirklich nicht stark", sagte Hoffmann, "die haben uns quasi zum Toreschießen eingeladen. Aber der Sieg tut trotzdem gut, er kam zur richtigen Zeit. Die richtig starken Gegner kommen in den nächsten Wochen auf uns zu". Sein Kapitän Danijel Grgic sah das ähnlich: "Denen müssen wir eigentlich über 50 Tore geben. Die hatten Tag der offenen Tür."Zwar wurden es am Ende "nur" 47 Tore, aber dafür trafen außer den Torhütern Jan Peveling und Dariusz Jonczyk alle Spieler. Bester Schütze war Andre Lohrbach mit zehn Toren. Ihm folgen Kapitän Grgic (sieben), Dirk Holzner und Sven-Malte Hoffmann (je fünf), Aleksander Kokoszka und Daniel Fontaine (je vier), Jakub Balaz, Ingars Dude und Christoph Wischniewski (je drei) sowie Philipp Leist (zwei) und Dennis Koppenburg.