Fußball Topspieler ins Oberliga-Team abgeschoben

Kaiserslautern · Der 1. FC Kaiserslautern hat kurz vor dem Saisonstart Zoltan Stieber und Jacques Zoua in die U23 verbannt. Sie sollen wechseln.

 Zoltan Stieber (links) und Jacques Zoua sollen den FCK bis Ende August verlassen. Seit gestern trainieren die beiden nur noch mit der Oberliga-Mannschaft der Pfälzer. Ob sie vorerst auch dort spielen werden, ist unklar.

Zoltan Stieber (links) und Jacques Zoua sollen den FCK bis Ende August verlassen. Seit gestern trainieren die beiden nur noch mit der Oberliga-Mannschaft der Pfälzer. Ob sie vorerst auch dort spielen werden, ist unklar.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Die Zeiten sind schwierig, und der Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern ist vor dem Start in die neue Saison um jede positive Nachricht bemüht. Für die Bekanntgabe des neuen Trikotsponsors wurde gestern eigens eine Pressekonferenz anberaumt, auch wenn die Neuigkeit eigentlich keine war. Denn der Onlineshop Top12.de bleibt weiterhin auf dem Trikot der Pfälzer.

Das Bemühen um Aufbruchstimmung mag den Verantwortlichen nicht abzusprechen sein, doch eineinhalb Wochen vor dem ersten Saisonspiel beim 1. FC Nürnberg dominieren Fragen, die der FCK gerne umschiffen würde. Etwa, wer neuer Sportdirektor wird. Oder wie die Mannschaft bei dem ständigen Kommen und Gehen von Spielern den Fokus halten kann.

Neueste „Opfer“ der Personalpolitik sind zwei Spieler, die in der vergangenen Saison als Topspieler und Leistungsträger unter Tayfun Korkut eingeplant waren, nach dem Trainerwechsel zu Norbert Meier aber nicht mehr zum Zug kamen und nun den Verein verlassen sollen: der ungarische Nationalspieler Zoltan Stieber und der kamerunische Nationalspieler Jacques Zoua. Seit gestern sind die beiden, zweifelsohne auch Topverdiener, aussortiert. Sie trainieren nur noch mit der U23. Ob sie dort auch zum Einsatz kommen, ist unklar. Bis zum Ende der Wechselfrist Ende August ist dies zumindest denkbar. Am zweiten Spieltag tritt der FCK II übrigens beim Topfavoriten FC Homburg an (5. August).

Nach dem Rücktritt von Sportdirektor Uwe Stöver, der keinen Rückhalt mehr in den Führungsgremien verspürte, ist nun Boris Notzon als kommissarischer sportliche Leiter mit der Personalplanung betraut – und damit auch mit der Reduzierung des Kaders. Auch der albanische Nationalspieler Naser Aliji soll wohl noch gehen.

Kein Thema mehr ist der Verkauf von Robin Koch, der vom Bundesligisten SC Freiburg umworben wurde. Der 21-Jährige steht noch bis 30. Juni 2019 unter Vertrag, der FCK würde ihn sogar gerne vorzeitig längerfristig binden. „Wir hoffen, dass uns Robin sein Vertrauen schenkt“, sagte Notzon der Rheinpfalz.

Dies ist eine der wenigen positiven Nachrichten rund um den FCK, der sich nach dem Abstiegskampf in der vergangenen Saison nun eigentlich konsolidieren wollte. Das hatte Ex-Sportdirektor Stöver in seinem Dreijahresplan mal verkündet. Notzon, der beim FCK vorher Chefscout war, ist inzwischen ein Kandidat für die Nachfolge, denn Alternativen scheint der Verein nicht zu haben. Otmar Schork, Geschäftsführer des SV Sandhausen, war eine Option, ein Wechsel scheiterte aber an der Ablöseforderung von Sandhausen. Hans-Peter Briegel, der seinen Hut in den Ring warf, hatte ähnliche Probleme wie Stöver – keine echte Rückendeckung. Und so verkündete Aufsichtsrats-Chef Nikolai Riesenkampff in der Rheinpfalz: „Wir haben keinen Druck in Sachen Sportvorstand.“ Notzon, Manfred Paula, der Chef des Nachwuchsleistungszentrums, und der Sportausschuss mit Mathias Abel und Ottmar Frenger arbeiten sehr gut. Eine bemüht positive Nachricht.

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