Christian Titz ist nicht mehr Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Homburg. Gestern wurde der 43-Jährige, dessen Vertrag bis 2015 gilt, beurlaubt. "Die Spiele in der Regionalliga nach der Winterpause haben gezeigt, dass sich das Leistungsniveau deutlich rückwärts entwickelt hat", sagt Vorstandschef Herbert Eder zum Grund für die Trennung. Der FCH hatte zur Winterpause zwei Punkte Rückstand auf einen Drittliga-Relegationsplatz. Heute sind es 14 Zähler Rückstand. Eder erklärt: "Nach acht Spieltagen ohne Aussicht auf Besserung war es notwendig, mit der Planung für die neue Saison zu beginnen. Es soll einem neuen Trainer die Möglichkeit gegeben werden, die Mannschaft kennen zu lernen und zu entscheiden, welche Spieler in der nächsten Saison bleiben sollen." Bei 24 von 28 Spielern läuft der Vertrag aus.

Titz ist seit 2011 beim FCH und führte diesen 2012 aus der Ober- in die Regionalliga. Er will sich heute äußern. Angesichts seit Wochen anhaltender Kritik an ihm kam die gestrige Entscheidung nicht unerwartet. Der Zeitpunkt ist überraschend. Am Abend zuvor hatte der FCH nach dem 8:0 bei Saarlandligist VfB Dillingen erstmals seit 2008 das Saarlandpokal-Finale erreicht. Eder sagt: "Die Entscheidung ist über das Wochenende gereift. Unser Ansinnen war, das Pokalspiel ohne große Unruhe abzuwickeln. Es war ein diskussionswürdiger, letztlich aber der gebotene Zeitpunkt." Am vergangenen Samstag verlor der FCH bei Eintracht Frankfurt II mit 2:4.

Beim Regionalliga-Heimspiel an diesem Sonntag, 14 Uhr, gegen Kickers Offenbach werden Co-Trainer Sebastian Stache, Torwarttrainer Oliver Müller und Sportkoordinator Steven Dooley die Mannschaft betreuen. Wunschkandidat als Nachfolger von Titz ist nach SZ-Infos Ex-Trainer Jens Kiefer, der mit dem FCH 2010 in die Regionalliga und vergangene Saison mit der SV Elversberg in die 3. Liga aufgestiegen war.

"Theoretisch ist Kiefer ein Kandidat. Aber er ist bei einem anderen Verein unter Vertrag und steht deswegen aktuell nicht zur Debatte", sagt Eder, fügt aber hinzu: "Ich sehe die Chancen bei 20 Prozent." Kiefer, der vor drei Wochen das Trainer- sowie das Sportdirektor-Amt bei Liga-Rivale Eintracht Trier übernommen hat, sagt: "Ich bin in Trier unter Vertrag und denke nicht, dass sich daran etwas ändert."

Eine Anfrage des FCH bei der Eintracht für Kiefers Freigabe würde nur Sinn machen, wenn er Interesse an einem Wechsel signalisiert hätte. Fakt ist: Kiefer, der gerade erfolgreich den Fußball-Lehrer-Lehrgang absolviert hat, stand mit dem FCH in Kontakt bevor er in Trier einen bis 2015 geltenden Vertrag unterschrieben hat.