Titelträume reifen

Stuttgart · Das Fed-Cup-Team träumt nach dem direkten Wiederaufstieg schon vom Titel im kommenden Jahr. Bundestrainerin Barbara Rittner kann es kaum erwarten, denn sie dürfte auch endlich die Qual der Wahl zu haben.

Mit einer Schlacht am Buffet stimmte sich die deutsche Fed-Cup-Mannschaft auf eine rosige Zukunft ein. "Im nächsten Jahr greifen wir an, unser Ziel ist das Halbfinale", sagte Teamchefin Barbara Rittner nach dem 3:2-Zittersieg im Playoff-Duell mit Vorjahresfinalist Serbien in Stuttgart. Kurz vor ihrem 40. Geburtstag am Donnerstag, war die Cheftrainerin in Feierlaune - und nahm sogar die Kehrseite der Medaille mit Humor. "Ich lasse mich gerne von denen beschimpfen, die ich nächstes Mal nicht berufen kann", erklärte Rittner mit Blick auf das vermeintliche Luxusproblem.

Bei der Nominierung für das Erstrundenspiel der Weltgruppe I im Februar 2014 könnte Rittner die Qual der Wahl haben. Sieben Profis werden sich wohl um die vier zu vergebenen Plätze bewerben. "Wir haben zum ersten Mal die Situation, dass alle Erfahrung gesammelt haben", meinte Rittner: "Das war in den letzten Jahren noch nie so. Wir haben einen Reifeprozess hinter uns."

Das trifft besonders auf Debütantin Mona Barthel zu. Seit dem erfolgreichen Schlussspurt von Stuttgart steht die Weltranglisten-28. ganz oben auf der Auswahlliste. Bezeichnend, dass die ansonsten so introvertierte Barthel nach dem Erfolg in die Offensive ging. "Wir sind jetzt in der Weltgruppe I. Und da gehören wir auch hin", sagte die 22-Jährige, die ihren Anteil am fünften Wiederaufstieg seit 2005 hatte.

Dass ausgerechnet das Doppel mit Sabine Lisicki und Anna-Lena Grönefeld für die Entscheidung sorgte, passte ins Bild. "Wir haben als Team gewonnen. Das macht mich stolz", erklärte Rittner und betonte, dass der Zusammenhalt künftig "den entscheidenden Unterschied" ausmachen könne. Der große Traum der 39-Jährigen ist und bleibt der Titel. Zuletzt stand die deutsche Mannschaft 1995 im Halbfinale, nachdem sie 1987 und 1992 den Titel geholte hatte.

Auch Verbands-Präsident Karl Altenburg war "beeindruckt" von der Mannschaft, die diesmal auf die angeschlagenen Julia Görges und Andrea Petkovic verzichten musste. Außerdem ist Annika Beck, Siegerin des French-Open-Juniorenturniers 2012, stets eine Kandidatin. Erleichtert nahm Rittner auch zur Kenntnis, dass Angelique Kerber die Rolle als Führungsspielerin gut ausfüllte. "Das war eine tierisch wichtige Woche für Angie. Sie hat Verantwortung übernommen, das wird sie stärken", sagte die Teamchefin über die Weltranglistensechste.

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