Titel-Wirrwarr: Boxer Klitschko muss sich den WM-Ruhm teilen
Hamburg. Profi-Boxer Wladimir Klitschko muss sich seine Weltmeister-Ehren im Verband WBA bald teilen. Die WBA setzte als Titelkampf im Schwergewicht das Duell des Weltranglisten-Ersten Ruslan Chagaev gegen den Zweiten Alexander Powetkin an. Klitschko wird seit seinem Sieg gegen den Briten David Haye als Super-Weltmeister der WBA geführt
Hamburg. Profi-Boxer Wladimir Klitschko muss sich seine Weltmeister-Ehren im Verband WBA bald teilen. Die WBA setzte als Titelkampf im Schwergewicht das Duell des Weltranglisten-Ersten Ruslan Chagaev gegen den Zweiten Alexander Powetkin an. Klitschko wird seit seinem Sieg gegen den Briten David Haye als Super-Weltmeister der WBA geführt. Der einfache WM-Titel ist deshalb für vakant erklärt worden. Um den streiten sich nun der Usbeke Chagaev und der Russe Powetkin. Chagaev, der von 29 Profi-Kämpfen 27 gewann, war von 2007 bis 2009 WBA-Weltmeister. Gegen Klitschko verlor er vor zwei Jahren. Der in 21 Kämpfen unbesiegte 31-jährige Powetkin ist als Profi ohne Titel.
Eine Art Sonder-Weltmeister
Klitschko ist als WBA-Super-Weltmeister eine Art Sonder-Weltmeister. Diesen Titel erhält er, wenn er neben dem WBA-Gürtel einen weiteren Titel der drei anderen großen Box-Weltverbände besitzt. Der 35 Jahre alte Ukrainer ist Weltmeister der Verbände WBO und IBF sowie des weniger bedeutsamen IBO-Verbandes. Sein Bruder Vitali, der gestern 40 Jahre alt wurde, hat den vierten, von allen Verbänden anerkannten Weltmeister-Gürtel des WBC.
Unverständnis für Geldmacherei
Der Titel-Wirrwarr der Weltverbände löst seit Jahren Unverständnis aus. "Bei diesem Gewurstel blickt kein Mensch mehr durch. Das ist Geldmacherei", erklärte Jean-Marcel Nartz, Vorstandsmitglied des Europäischen Box-Verbandes (EBU). Ein Grund für das Getue der Weltverbände ist Geldmacherei: Denn für jeden Titelkampf erheben sie Abgaben. Bei der WBA gibt es nicht zuletzt deshalb teilweise drei Weltmeister pro Gewichtsklasse. dpa
