Timo Bernhard: Neustart mit 460 PS

Homburg. "Ich kann es kaum abwarten, die Vorfreude ist riesig", sagt Timo Bernhard. "Aber ich habe ja auch einiges nachzuholen." Am Sonntag (12 Uhr) startet der Rennfahrer aus Homburg in Silverstone auf einem Porsche 911 RSR in die Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Es ist quasi ein Neustart für den 31-Jährigen - nach seinem schweren Unfall vor einem Jahr

Homburg. "Ich kann es kaum abwarten, die Vorfreude ist riesig", sagt Timo Bernhard. "Aber ich habe ja auch einiges nachzuholen." Am Sonntag (12 Uhr) startet der Rennfahrer aus Homburg in Silverstone auf einem Porsche 911 RSR in die Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Es ist quasi ein Neustart für den 31-Jährigen - nach seinem schweren Unfall vor einem Jahr.

Rückblick: 19. März 2012. Einen Tag, nachdem er bei den 12 Stunden von Sebring (Florida) den zweiten Platz belegt hatte, verunglückt Bernhard bei Testfahrten mit einem Audi R18. Bei Tempo 300 bricht die Radaufhängung, es ist ein Horror-Unfall. Im Krankenhaus stellen die Ärzte einen angebrochenen Nackenwirbel fest, Behandlung und Rehabilitation dauern monatelang.

Bernhard muss etwas lernen, was Rennfahrern, bei denen es immer auf Geschwindigkeit ankommt, schwerfällt: Geduld. "Es war mit Abstand das schwierigste Jahr für mich", erinnert er sich. "Im Fernsehen mein Auto zu sehen, selbst aber auf der Couch sitzen zu müssen, war hart." Manchmal schaltet er das Gerät einfach aus. Doch unterkriegen lässt sich der Homburger nicht. Mit jenem Ehrgeiz, mit dem er auf der Strecke um jedes Zehntel kämpfte, schwitzt er nun für die Rückkehr. Bernhard gibt zu: "Ich habe noch nie zuvor so ein konsequentes Fitness-Programm gemacht." Ende 2012 fährt er ein paar Rallyes und ein, zwei Rennen auf dem Nürburgring. Damit die Reflexe nicht einrosten.

Doch jetzt soll es wieder richtig losgehen. "Es kribbelt. Ich will endlich wieder fahren", sagt Bernhard. Zunächst steht das Rennen in Silverstone an, danach startet Bernhard mit dem 460 PS starken, brandneuen Auto in Spa und beim Saison-Höhepunkt in Le Mans. Anders als bei Audi, für deren Le-Mans-Programm der Porsche-Werkspilot drei Jahre ausgeliehen war, kämpft Bernhard 2013 nicht um Gesamtsiege, sondern um den Klassensieg in der kleineren GT-Kategorie. Wie es nach Le Mans weitergeht, dazu schweigt Porsche. Noch. Klar ist: Die Zuffenhausener möchten 2014 mit einem Prototypen in Le Mans starten und der Konzernschwester Audi einheizen. Die Tests sollen im Sommer beginnen. Wenn man weiß, wie die Porsche-Ingenieure über Bernhards Qualitäten als Entwicklungsfahrer schwärmen, dürfte klar sein, wer die Hauptarbeit bei den Tests machen wird. wip

Foto: Porsche

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