Tiki taka in Elversberg

Elversberg. Seit eineinhalb Jahren ist Günter Erhardt mittlerweile Trainer beim Fußball-Regionalligisten SV Elversberg. In der vorletzten Saison führte der gebürtige Niedergailbacher die SVE auf Platz sieben und erreichte den bislang besten Abschluss in der Vereinsgeschichte. In der vergangenen Saison wurde mit dem zwölften Platz das Saisonziel vorne mitspielen deutlich verfehlt

 Elversbergs Trainer Günter Erhardt erklärt in der SZ-Sportredaktion sein neues Spielsystem. Mit vertikalen Pässen soll seine Mannschaft in dieser Saison an die Spitze stürmen. Foto: Wieck

Elversbergs Trainer Günter Erhardt erklärt in der SZ-Sportredaktion sein neues Spielsystem. Mit vertikalen Pässen soll seine Mannschaft in dieser Saison an die Spitze stürmen. Foto: Wieck

Elversberg. Seit eineinhalb Jahren ist Günter Erhardt mittlerweile Trainer beim Fußball-Regionalligisten SV Elversberg. In der vorletzten Saison führte der gebürtige Niedergailbacher die SVE auf Platz sieben und erreichte den bislang besten Abschluss in der Vereinsgeschichte. In der vergangenen Saison wurde mit dem zwölften Platz das Saisonziel vorne mitspielen deutlich verfehlt. Am kommenden Samstag um 14 Uhr startet die SV Elversberg beim SC Verl in die neue Saison.Ein konkretes Saisonziel lässt sich Erhardt diesmal nicht entlocken. "Das ist doch Käse. Wenn ich jetzt sage, wir wollen Sechster werden und wir werden am Ende Siebter, dann war alles schlecht. Und wenn wir Fünfter werden war alles toll", sagt er und schaut grimmig. "Wir versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Wir werden das wohl nicht schaffen, aber wir versuchen es", erklärt der SVE-Trainer, der seiner Mannschaft eine neue Spielphilosophie eingeimpft hat. Die Spanier nennen es Tiki taka, im neu-deutschen Fußball-Fachjargon sagt man vertikale Pässe - und Erhardt sagt: "Schnelles Umschalten mit kurzen Pässen aus der Tiefe in die Tiefe."

Die Grundvoraussetzungen hierfür hat die SVE in der Sommerpause gelegt. Nicht sehr große, aber dribbelstarke Spieler wie Christian Grimm, Abedin Krasniqi oder Pascal Pellowski hat Elversberg verpflichtet. Alle drei haben sich auf Anhieb in die Stammelf gespielt. "Wir verbieten natürlich keine weiten Diagonalbälle, aber wir wollen anders spielen, vor allem schneller", sagt Erhardt.

Neben den Veränderungen auf dem Platz ist daneben durchaus eine Aufbruchstimmung bei der SVE zu erkennen. Jens Kiefer ist neuer Co-Trainer, die medizinische Abteilung übernehmen Ärzte vom Olympiastützpunkt Saarbrücken, Dominik Holzer ist neuer Präsident und Swen Hoffmann neuer Geschäftsführer der SVE. "Es ist Bewegung in allen Bereichen. Vor allem Dominik Holzer hat viele Ideen und geht sehr einfache und logische Wege, um die Ziele zu erreichen", lobt Erhardt. Auch die seit je her schlechte Trainingsplatz-Situation soll sich endlich ändern. Die Vorbereitung absolvierte die SVE komplett in Kutzhof, und während der Saison wird wieder in St. Ingbert trainiert. "Es gibt Pläne für einen Trainingsplatz an der Kaiserlinde. Aber das sind bislang nur Pläne", erklärt Erhardt.

Ein umgesetzter Plan ist die Vergrößerung des Trainerstabes. "Wir werden ab Saisonbeginn mit einem Athletik-Trainer arbeiten, um Schnellkraft und Sprungkraft der Spieler zu verbessern. Mit dem allgemeinen Fußball-Training ist so etwas kaum möglich", sagt Erhardt, der erklärt: "Die Ausdauerwerte unserer Spieler sind im Prinzip die gleichen wie bei Bundesliga-Profis. Was die uns aber voraus haben, sind die Dynamik und die blitzschnellen Antritte über fünf bis zehn Metern. Da wollen wir hin."

Ab kommenden Samstag wird es wieder ernst für die SVE. Gegen den SC Verl geht es um Punkte und einen für Erhardt so wichtigen, guten Saisonstart. "Wenn wir eine gute Rolle in der Liga in dieser Saison spielen wollen, brauchen wir einen guten Start", sagt der Elversberger Trainer, für den TuS Koblenz, SV Wuppertal, SF Lotte und Eintracht Trier die Aufstiegs-Favoriten sind.

sv07elversberg.de

Auf einen Blick

Zugänge: Nassim Banouas (FC Homburg), Pascal Pellowski (VfL Bochum II), Christian Grimm (FSV Mainz II), Marcel Schug (1. FC Saarbrücken), Maurice Deville (Alemannia Aachen II), Angelo Hauck (Hallescher FC), Abedin Krasniqi (SG Großaspach). Abgänge: Wilko Risser (Finnland), Marc Birkenbach (Saar 05 Saarbrücken), Thiemo Höhn, Zouhair Bouadoud (beide vereinslos), Ali Moslehe, Christian Mikolajczak (beide unbek.), Marcus Fischer (SF Lotte), Matthias Kühne (Babelsberg), Emre Güral (Bucaspor, Türkei), Ajdin Zeric (FK Pirmasens). Zugänge Funktionsteam: Co-Trainer: Jens Kiefer. Medizinische Abteilung: Praxis Dr. Frank Krämer/Dr. Marcus Lembert/Ralph Theres. Präsident: Dominik Holzer. Geschäftsführer: Swen Hoffmann. Abgänge Funktionsteam: Co-Trainer: Dimitri Papava. Mannschaftsarzt: Djam Djoudi. Geschäftsführer: Wolfgang Marx. Präsident: Norbert Glaub (Aufsichtsrat). leh

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