THW Kiel öffnet das Tor zu einer neuen Handball-Dimension
Leipzig. Das Millionen-Spiel Handball-Bundesliga ist mit seinem Protagonisten THW Kiel in eine neue finanzielle Dimension vorgestoßen. Der deutsche Rekordmeister hat mit einem geplanten Etat von 7,8 Millionen Euro als erster deutscher Handball-Club die Marke von sieben Millionen Euro übertroffen
Leipzig. Das Millionen-Spiel Handball-Bundesliga ist mit seinem Protagonisten THW Kiel in eine neue finanzielle Dimension vorgestoßen. Der deutsche Rekordmeister hat mit einem geplanten Etat von 7,8 Millionen Euro als erster deutscher Handball-Club die Marke von sieben Millionen Euro übertroffen. Zugleich hat der Top-Favorit auch der Liga zu einem erneuten Rekord verholfen: Insgesamt planen die 18 Vereine mit einem Etat von 68,15 Millionen Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von zehn Prozent. Der Liga-Verband HBL rechnet nach Auswertung der Lizenzierungsunterlagen sogar mit einem Gesamthaushalt von 80 Millionen Euro. Hinter Krösus Kiel, das seinen Etat um 1,3 Millionen Euro erhöht hat, rangieren zwei der Mitanwärter auf den Titel. Der HSV Hamburg nimmt Platz zwei der Geldrangliste mit 6,5 Millionen Euro ein, dahinter folgen die Rhein-Neckar Löwen mit geschätzten 6,3 Millionen Euro. Neuer Vierter ist der TBV Lemgo, der dank der finanzkräftigen Heristo AG als Mehrheitsgesellschafter mit geschätzten 6,0 Millionen Euro die SG Flensburg-Handewitt (5,2 Millionen Euro) auf Rang fünf verdrängt hat. Von den "Großen Fünf" haben vier Clubs intensiv an einer neuen Qualität ihrer Teams gearbeitet. Hamburg hat seinen Rückraum mit Marcin Lijewski und Blazenko Lackovic aus Flensburg exzellent aufgerüstet. Flensburg seinerseits hat Alen Muratovic (Valladolid/Spanien), Lasse Boesen (Lemgo) und Oscar Carlen (GOG Gudme) verpflichtet. Die Rhein-Neckar Löwen haben ihren ohnehin schon famosen Kader mit Islands Olympia-Zweiten Gudjon Valur Sigurdsson (Gummersbach) und Jan Filip aus Nordhorn ergänzt.Lemgo hat sich unter anderem die Dienste des aufstrebenden Spielmachers Martin Strobel (Balingen-Weilstetten) und von Daniel Kubes aus Nordhorn gesichert. Bescheiden fiel die Einkaufstour von Branchenprimus Kiel aus: Dessen prominentester und wohl auch teuerster Neuzugang ist Trainer Alfred Gislason (Gummersbach) als Nachfolger von THW-Erfolgscoach Zvonimir "Noka" Serdarusic. dpa