Turnen In Bestbesetzung soll es für Bronze reichen

Saarbrücken · Die TG Saar kämpft an diesem Samstag im Endturnier der Deutschen Turnliga in Ludwigsburg gegen Cottbus um den dritten Platz.

 Altmeister Eugen Spiridonov (links) und der TG-Saar-Vorsitzende Thorsten Michels versprühen gute Laune – und Siegeswille. Die Turner wollen an diesem Samstag unbedingt die Bronzemedaille gewinnen.

Altmeister Eugen Spiridonov (links) und der TG-Saar-Vorsitzende Thorsten Michels versprühen gute Laune – und Siegeswille. Die Turner wollen an diesem Samstag unbedingt die Bronzemedaille gewinnen.

Foto: Ruppenthal

Volle Kraft voraus – so lautet die Parole, wenn die TG Saar an diesem Samstag im Endturnier der Deutschen Turnliga (DTL) ab 18 Uhr um eine Medaille kämpft. Gold und Silber winken in der Ludwigsburger MHP-Arena nicht. Nach der verpatzten Frühjahrs-Serie und drei bitteren Niederlagen reichte es diesmal nur fürs „kleine Finale“. Motiviert sind die Saarländer trotzdem.

„Bronze fehlt uns noch. Diese Medaille wollen wir uns schnappen und die Edelmetall-Sammlung komplett machen“, sagt Thorsten Michels und gibt für das Duell gegen den SC Cottbus die Marschroute vor: in Bestbesetzung sofort Vollgas geben. Der Plan des TG-Vorsitzenden sieht simpel aus beim zehnten Auftritt seiner Erfolgsriege in einem DTL-Endturnier seit 2007.

Für ordentlich Dampf im Kessel soll die Vollgas-Fraktion sorgen: Barren-Olympiasieger Oleg Wernjajew, Nikita Nagornyy, der WM-Dritte im Mehrkampf, Felix Remuta, der deutsche Meister am Sprung, Waldemar Eichorn, der Top-Scorer der Bundesliga, und Altmeister Eugen Spiridonov präsentierten sich zuletzt in Top-Form. Kurios: Erstmals in der 50. Saison der DTL reizt die TG Saar das Blatt mit fünf Assen voll aus.

„Die Jungs brennen“, verrät Andrea Steinmetz. Der Eindruck der TG-Pressesprecherin beim täglichen Trainingsbesuch an der Hermann-Neuberger-Sportschule: „Ein lockeres Auslaufen wird das nicht.“ Auch Michels fiebert dem Auftritt der „geballten Turn-Power“ entgegen. „Oleg hat jüngst beim Weltcup-Turnier in Cottbus das Barren-Finale gewonnen. Der Junge ist fast wieder der Alte“, freut sich Michels über die gelungene Rückkehr des im Januar an Schulter und Fuß operierten Top-Athleten.

Remuta war beim Turnier der Meister ebenfalls am Start. Der deutsche Meister am Sprung katapultierte sich in Cottbus näher an die Weltspitze heran und verpasste am Boden nur knapp eine Medaille. „Mit Rang vier in diesem internationalen Feld bin ich mega zufrieden“, sagt der Nationalturner. Am Samstag reicht dem 20 Jahre alten Holzkirchener diese Platzierung nicht. „Im kleinen Finale holen wir Bronze. Das ist das Ziel“, verkündet er.

Was Nagornyy für die TG Saar bedeutet, zeigte sich kürzlich beim 50:32-Heimsieg gegen Meister KTV Straubenhardt. Fünf Siege in fünf Duellen bedeuteten für den russischen Nationalturner 17 Punkte. Was wäre gewesen, wenn…? Bei der 35:45-Heimpleite gegen Cottbus war Nagornyy im Frühjahr nicht dabei. Der Heimatverband gab ihm keine Freigabe. Wernjajew fehlte verletzt. „Ein Sieg mehr hätte vielleicht für das Gold-Finale gereicht. Schade, dass wir nie komplett waren“, bedauert Michels die Umstände.

„Es war mehr drin, auch ohne die Top-Leute. Wir haben anfangs zu viele Fehler gemacht“, resümiert Viktor Schweizer vor seinem allerletzten Auftritt als TG-Trainer. Die offizielle Verabschiedung liegt hinter dem langjährigen Chef-Trainer des Saarländischen Turnerbundes. Beim emotionalen Abschied vor den eigenen Fans drückte der coole Trainerfuchs in der Kreissporthalle Dillingen jüngst eine Träne weg. Mit dem Heimsieg gegen die KTV Straubenhardt schenkten die TG-Jungs dem international angesehenen Turnlehrer eine Nachspielzeit vor großer Kulisse. Mit drei Siegen in Folge bügelten sie die frühen Patzer aus und lösten doch noch das Ticket für Ludwigsburg.

Während Meister Straubenhardt und die KTV Obere Lahn am Samstag um den Titel kämpfen werden, will sich die TG Saar bei Cottbus für die Heimschlappe revanchieren – und in Top-Besetzung die fehlende Medaille ergattern. „Wir haben seit 2007 ein Mal Gold und fünf Mal Silber gewonnen“, rechnet Schweizer vor: „Ein Bronze-Finale haben wir noch nie gewonnen. Es wäre also an der Zeit.“

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