Tarjei Bö vergießt Tränen der Freude

Chanty-Mansijsk. Die deutschen Biathleten sind am vierten Wettkampf-Tag der Weltmeisterschaften im russischen Chanty-Mansijsk leer ausgegangen. Im Einzel über 20 Kilometer wurde Michael Greis gestern beim Sieg des Norwegers Tarjei Bö als bester der vier deutschen Starter Siebter

 Der Norweger Tarjei Bö war gestern beim Klassiker über 20 Kilometer nicht zu schlagen. Foto: dpa

Der Norweger Tarjei Bö war gestern beim Klassiker über 20 Kilometer nicht zu schlagen. Foto: dpa

Chanty-Mansijsk. Die deutschen Biathleten sind am vierten Wettkampf-Tag der Weltmeisterschaften im russischen Chanty-Mansijsk leer ausgegangen. Im Einzel über 20 Kilometer wurde Michael Greis gestern beim Sieg des Norwegers Tarjei Bö als bester der vier deutschen Starter Siebter. Der dreimalige Olympiasieger Greis, der bei minus zehn Grad nur eine Scheibe verfehlte, verpasste mit einem Rückstand von 40 Sekunden auf den Bronzerang das Podest deutlich.Andreas Birnbacher - ebenfalls mit einem Fehler belastet - landete auf Rang acht. Der von Bronchien-Problemen geplagte Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer ließ drei Scheiben stehen und wurde 15. Damit warten die deutschen Herren seit 1999, als Sven Fischer in Oslo gewann, auf eine Goldmedaille im Biathlon-Klassiker. "Mannschaftlich sind wir gut drauf. Jetzt gilt es, erstmal zu regenerieren und dann mit neuem Elan reinzugehen. Dann greifen wir eine Staffelmedaille an", sagte Michael Greis.

Seinen ersten Einzel-Weltmeistertitel sicherte sich Bö, der auch seine Führung im Gesamtweltcup ausbaute. Für den 22-Jährigen war es nach Gold mit der Mixed-Staffel sowie zwei Mal Bronze im Sprint und der Verfolgung bereits die vierte WM-Medaille. "Ein Traum wird wahr. Das ist sehr emotional für mich", sagte der Saison-Überflieger und vergoss Freudentränen. Zweiter mit einem Rückstand von 40 Sekunden wurde der Russe Maxim Maximow, der den bisher enttäuschenden WM-Gastgebern die erste Medaille bescherte. Bronze holte sich Christoph Sumann aus Österreich. dpa

Am Rande

Zeitungskopien aus der Nazi-Zeit haben den Biathlon-Weltverband IBU in Verlegenheit gebracht. Bei einem Empfang in Chanty-Mansijsk hatte ein Designer eine Tisch-Dekoration aus alten Zeitungen zusammengestellt. Auch zwei aus dem Internet kopierte Seiten aus alten deutschen Blättern waren darunter - mit brisantem Inhalt: Die Schlagzeilen "Reichskanzler Hitler" und "Die Invasion hat begonnen" waren zu lesen. "Das hatte keine politischen Gründe", erklärte Irina Taschenko, die Generaldirektorin des Theatercenters Ugra-Classic, gestern. Sie bat die IBU um Entschuldigung. Es sei ein Versehen gewesen. dpa

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