"Tanzen? Kann ich nicht"

Ommersheim. "Rechts vor, zur Seite, schließen. Links zurück, zur Seite, schließen", gab Klaus Wehowsky den Ton an. Um ihn herum standen etwa 60 Menschen in einem Kreis und ahmten wie Marionetten die Tanzschritte des Wiener Walzers nach, die der Abteilungsleiter des Polizeisportvereins (PSV) Saar in der Mitte vormachte

 Turn-Weltmeister Fabian Hambüchen tanzte im Landesleistungszentrum in Ommersheim auch mit der saarländischen Turnerin Olivia Vogelgesang. Foto: Becker & Bredel

Turn-Weltmeister Fabian Hambüchen tanzte im Landesleistungszentrum in Ommersheim auch mit der saarländischen Turnerin Olivia Vogelgesang. Foto: Becker & Bredel

Ommersheim. "Rechts vor, zur Seite, schließen. Links zurück, zur Seite, schließen", gab Klaus Wehowsky den Ton an. Um ihn herum standen etwa 60 Menschen in einem Kreis und ahmten wie Marionetten die Tanzschritte des Wiener Walzers nach, die der Abteilungsleiter des Polizeisportvereins (PSV) Saar in der Mitte vormachte. Inmitten des Kreises, umringt von Kamera-Teams und Fotografen, stand auch Profiturner Fabian Hambüchen und versuchte, sich über das Parkett zu bewegen.

"Tanzen? Kann ich nicht", lautete seine Ansage, als er am Mittwochnachmittag das Landesleistungszentrum für Tanzsport in Ommersheim betrat. Bei der Preisverleihung der "Sterne des Sports" im Februar in Berlin konnte der Botschafter wegen seines Trainings in Japan nicht vor Ort sein - per Videobotschaft kündigte er allerdings an, dass er den Bundessieger persönlich besuchen wird. Der Sieger kam aus dem Saarland, der PSV Saar bietet Tanzstunden für Menschen mit Behinderung an. Da war es naheliegend, dass sich der Bundesbotschafter auch mal über das Parkett bewegen sollte.

Aber Fabian Hambüchen wurde nicht ins kalte Wasser geworfen. Nach der offiziellen Begrüßung durch Klaus Wehowsky und dem Hauptgeschäftsführer des Landessportverbandes Paul Hans räumten alle Anwesenden die Tanzfläche für Fabian Kiefer und Luisa Cumbo. Das Tanzpaar des TSC Residenz Ottweiler sorgte dafür, dass der 22-jährige Hambüchen aus Wetzlar einen ersten Eindruck vom professionellen Tanzen bekam. Rumba - sehr beeindruckend. Jive - da nickte Fabian Hambüchen schon anerkennend. Er selbst musste aber einfach nur für den "Ehrentanz", den Wiener Walzer, lernen. Mit der Übungsleiterin Karin Wehowsky an seiner Seite sollte das kein allzu großes Problem werden.

Die Grundtanzschritte hatten sich schnell im Turnerkopf festgesetzt, "ich muss sagen, für den Anfang stellte er sich gar nicht schlecht an", fand auch Karin Wehowsky. Doch die Profis Fabian Kiefer und Luisa Cumbo gaben sich mit "für den Anfang nicht schlecht"absolut nicht zufrieden und gaben dem Turner noch Tipps mit auf den Weg. "Ich glaube, die denken, dass ich besser nicht tanzen sollte", meinte der Bundesbotschafter der Sterne des Sports mit einem breiten Grinsen.

Macht aber auch nichts. Denn das Tanzen ist ja auch nicht "seine" Sportart. "Ich bleibe lieber beim Turnen. Das ist besser für mich und für alle anderen", scherzte Fabian Hambüchen, "trotzdem, es hat schon Spaß gemacht".

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