French Open Tag der Deutschen bei den French Open

Paris · Tennisprofi Maximilian Marterer überraschte gestern in Paris mit dem Einzug in die dritte Runde. Dort stehen auch Andrea Petkovic sowie Mischa und Alexander Zverev. Nur Jan-Lennard Struff erlebte eine Enttäuschung.

 Der Nürnberger Maximilian Marterer durfte gestern nach seinem unerwarteten Zweitrundensieg gegen den favorisierten Kanadier Denis Shapovalov jubeln. Auch sonst war es für die deutschen Profis ein erfolgreicher Tag.

Der Nürnberger Maximilian Marterer durfte gestern nach seinem unerwarteten Zweitrundensieg gegen den favorisierten Kanadier Denis Shapovalov jubeln. Auch sonst war es für die deutschen Profis ein erfolgreicher Tag.

Foto: dpa/Thibault Camus

Angelique Kerber freute sich über einen guten „Stundenlohn“. Andrea Petkovic wollte zügig abkühlen, und Maximilian Marterer überraschte gegen ein kanadisches Supertalent. Die deutschen Tennisprofis haben am fünften Tag der French Open für positive Schlagzeilen gesorgt. Angeführt von der zweimaligen Grand-Slam-Siegerin Kerber erreichten am gestrigen Donnerstag schon vier weitere Deutsche die dritte Runde in Roland Garros. Alexander Zverev hat als fünfter Deutscher in der dritten Runde schon an diesem Freitag gegen Damir Dzumhur aus Bosnien-Herzegowina die Chance auf seinen ersten Einzug in ein French-Open-Achtelfinale. Das Achtelfinale in Wimbledon ist bisher sein bestes Grand-Slam-Resultat.

Bevor am Abend auch die deutsche Spitzenspielerin Julia Görges (Bad Oldesloe) zum Schläger griff (bei Redaktionsschluss genauso noch nicht beendet wie die Partie von Serena Williams gegen die Australierin Ashleigh Barty), hatte den kürzesten Arbeitstag dabei Kerber. Die frühere Weltranglistenerste schlug die Rumänin Ana Bogdan nach nur 60 Minuten 6:2, 6:3. Schon in Runde eins hatte sie sich in einem deutschen Duell gegen Mona Barthel (Neumünster) nach exakt einer Stunde durchgesetzt und damit ihr erstes Match in Roland Garros seit drei Jahren gewonnen. „Ich wollte mit Spaß und Leidenschaft spielen“, sagte Kerber nach Spielende: „Die Fans haben mich unterstützt und das Match mit mir gewonnen.“

Kerber war in ihrem ersten Duell mit Bogdan, aktuell die Nummer 66 der Welt, von Beginn an hochkonzentriert aufgetreten. Die Kielerin schaffte im ersten Satz drei Breaks und setzte sich auch im zweiten Durchgang früh ab. Als nächstes erwartet die zweimalige Grand-Slam-Siegerin nun allerdings ein schwieriges Duell mit der niederländischen Sandplatz-Spezialistin Kiki Bertens (Niederlande/Nr. 18).

Den Anfang der deutschen Erfolgsserie gestern hatte zuvor der Nürnberger Marterer gemacht, der nach einer beeindruckenden Leistung den favorisierten 19-jährigen Denis Shapovalov 5:7, 7:6 (7:4), 7:5, 6:4 bezwang. Er trifft nun auf Jürgen Zopp (Estland), der erst als Lucky Loser der Qualifikation ins Hauptfeld gerutscht war. Der erstmalige Sprung ins Achtelfinale scheint für den 22-Jährigen also durchaus im Bereich des Möglichen.

Wenig später war auch Petkovic mit einem zumindest phasenweise furiosen Auftritt zum ersten Mal seit drei Jahren wieder in die dritte Runde eines Majors gestürmt. Die 30-Jährige gewann gegen die US-Amerikanerin Bethanie Mattek-Sands 6:0, 7:6 (7:5) und trifft nun auf die Weltranglisten-Erste Simona Halep (Rumänien).

Die auf Platz 107 der Weltrangliste abgestürzte Darmstädterin knüpfte gegen Doppel-Spezialistin Mattek-Sands nahtlos an ihre gute Leistung aus dem Erstrundenmatch gegen die gesetzte Französin Kristina Mladenovic an. „Ich gehe jetzt erst mal ins Eisbad, damit das kleine Duracell-Häschen runterkommen kann“, kündigte sie anschließend bei Eurosport an.

Als nächstes durfte auch Mischa Zverev jubeln. Der 30-Jährige gewann ein umkämpftes Match gegen den Ukrainer Sergej Stachowski 6:3, 6:7 (0:7), 7:6 (7:2), 6:1. Zverevs jüngerer Bruder Alexander war bereits am Mittwoch durch einen Fünfsatzerfolg gegen den Serben Dusan Lajovic in die dritte Runde vorgestoßen und trifft dort am Freitag auf den Bosnier Damir Dzumhur (Nr. 26).

Einzig Jan-Lennard Struff (Warstein) unterlag gegen Steve Johnson (USA) 6:4, 6:7 (5:7), 2:6, 2:6. Juan Martin del Potro steht wie Titelverteidiger Rafael Nadal in der dritten Runde. Der einstige US-Open-Sieger aus Argentinien siegte am Donnerstag 6:4, 6:3, 6:2 gegen den Franzosen Julien Benneteau.

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