Handball-EM in Kroatien System Hanning wankt gewaltig
Bob Hanning hat angekündigt, in seiner Analyse der enttäuschend verlaufenen Handball-EM alles zu hinterfragen. Das ist eigentlich bitter nötig, aber er wird es nicht tun. Hanning, der als Vizepräsident Leistungssport entscheidende Mann im Verband, wird nämlich nicht zu dem Schluss kommen, selbst Fehler gemacht zu haben. Und wenn doch, wird er sie nicht korrigieren. Dafür genießt der Macher des Bundesligisten Füchse Berlin zu sehr seine Macht im DHB.
Dabei wankt das System Hanning. Er hat einen unerfahrenen Christian Prokop zum Bundestrainer gemacht, ihn bei der EM ein Stück weit auch ins Messer laufen lassen. Mit der umstrittenen Personalentscheidung, Abwehrchef Finn Lemke zunächst außen vor zu lassen, war das Projekt EM bereits zum Scheitern verurteilt. Die daraus resultierende Versunsicherung hat die Mannschaft nicht abgelegt. Hanning wird seinen Trainer aber schützen, es war seine Entscheidung, ihn zu holen – und mit allen zu brechen, die ihm nicht bedingunglos folgen, den deutschen Handball aber voranbringen könnten. Mit allen aus der Spieler-Generation von Heiner Brand. Ob Markus Baur oder Christian Schwarzer. Sie sind nicht gewollt.