SVE-Trainer Horst Steffen änderte seine Startformation nach dem 2:2 gegen den SV Meppen auf einer Position. Für Luca Dürholtz durfte Semih Sahin von Beginn an im zentralen Mittelfeld spielen. Vor 15 000 Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße in München hatte man von der ersten Minute an den Eindruck, die SVE-Spieler wollten den Kritikern einen Denkzettel verpassen. Nicht wenige sehen die SVE nach drei Spielen ohne Sieg schon auf dem Weg in die Krise mit schmelzendem Punktevorsprung. Die Elversberger brannten in der Anfangsminute ein Feuerwerk auf dem Rasen ab und marschierten mit Volldampf nur in Richtung des 60er Tores. Ein Schuss von Robin Fellhauer aus sechs Metern konnte Münchens Torhüter Marco Hiller gerade noch ins Toraus abwehren (9.). Eine Minute später wurde ein Schuss von Nick Woltemade zur nächsten Ecke geblockt. Wieder nur eine Minute später schoss Jannik Rochelt nur knapp über das 60er Tor. Das Elversberger Angriffsbollwerk lief wie zu den besten Tagen in dieser Saison.

Und in der 17. Minute war es dann soweit. Nach einem Eckball von Thore Jacobsen köpfte Nico Antonitsch mit seinem ersten Saisontor das 1:0 für die Saarländer. Danach ließ der Elversberger Druck etwas nach, aber die Steffen-Elf kontrollierte nach wie vor eindeutig das Geschehen. Der TSV 1860 München kam erst in der 34. Minute zu seinem ersten Torschuss. Nach einem abgewehrten Eckball flankte Joseph Boyamba auf den zweiten Pfosten. Weder ein Münchner noch ein Elversberger Spieler kam an den Ball und plötzlich schlug die Kugel im langen Eck zum 1:1 ein. Ein Tor aus dem Nichts und gleichzeitig verspielte die SVE im vierten Spiel in Folge eine 1:0-Führung.

Durch den unerwarteten Treffen waren die Münchner plötzlich voll im Spiel und es wurde bis zur Pause ein ausgeglichenes Spiel ohne klare Torchancen. Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit warf die SVE wieder den Turbo an. Es ging direkt wieder nur in Richtung 60-Tor. Rochelt scheiterte in der 58. Minute aus zehn Metern an Hiller und auch Luca Schnellbacher fand aus vier Metern im Münchner Schlussmann seinen Meister (60.).

Nach einem Eckball in der 69. Minute köpfte Marcel Correia aus acht Metern, Hiller war geschlagen, doch der Ball klatschte gegen die Querlatte. Die vielen Fans der Bayern bejubelten jede gelungene Abwehraktion ihrer Mannschaft. In der Offensive gab es dagegen kaum etwas zu jubeln. Die SVE hielt die Mannschaft von Maurizio Jacobacci fast nur in deren Hälfte. Und dann kam die 79. Minute und die SVE hatte an der Grünwalder Straße mehr Glück als Verstand. Nach einem Konter zirkelte der eingewechselte Müncher Spielmacher Martin Kobylanski den Ball aus 16 Meter in Richtung des langen Torecks. Die Kugel klatschte gegen den Innenpfosten und von dort wieder ins Spielfeld. Und die Münchner hatten in den letzten zehn Minuten noch zwei weitere gute Konterchancen. Die größte hatte Kobylanski in der 88. Minute als er völlig alleine auf das Elversberger Tor zulief, aber am starken Torhüter Nicolas Kristof scheiterte.

Bei aller saarländischer Überlegenheit, am Ende hatte die SVE Glück, dass sie einen Punkt aus München mitnehmen konnte. Die Elversberger Verfolger können am Mittwoch nachlegen und den Elversberger Vorsprung an der Tabellenspitze weiter schrumpfen lassen. Am Sonntag, 19. März, empfängt die SVE um 13 Uhr den Halleschen FC.