3. Fußball-Liga Schlampige Elversberger vergeben viele Chancen

Elversberg · Drittliga-Tabellenführer lässt beim 2:2-Unentschieden gegen den SV Meppen wichtige Punkte liegen. Gelb-Rot für Sickinger.

 Kein Durchkommen für den Elversberger Nick Woltemade (links): Der SV Meppen verteidigte leidenschaftlich sein Tor.

Kein Durchkommen für den Elversberger Nick Woltemade (links): Der SV Meppen verteidigte leidenschaftlich sein Tor.

Foto: Thomas Wieck

Strauchelt der Tabellenführer der 3. Fußball-Liga nur ein wenig, oder ist es doch schon eine sportliche Krise? Die SV Elversberg konnte am vergangenen Samstag auch das dritte Spiel in Folge nicht gewinnen. Vor 4308 Zuschauern kam die SVE im Heimspiel gegen den SV Meppen nur zu einem 2:2. „Krise ist übertrieben. Wir waren die klar bessere Mannschaft, es war nach der Pause ein Spiel auf ein Tor. Wir haben nur unsere Torchancen nicht genutzt“, sagte Luca Schnellbacher, der erstmals seit vier Wochen (Bänderriss) wieder in der Startformation stand.

Die Partie begann optimal für die SVE. In der 13. Minute passte Jannik Rochelt den Ball in den Strafraum. Der Ball wurde abgefälscht, und am zweiten Pfosten konnte Robin Fellhauer die Kugel zum 1:0 über die Linie drücken. Doch wie schon beim 1:2 beim SV Waldhof Mannheim kassierten die Saarländer einen Doppelpack zum Führungswechsel. Gegen Mannheim dauerte es nur eine Minute – gegen Meppen waren es zehn Minuten.

Beim 1:1 schlug Meppens Torhüter Eric Domaschke den Ball von der Fünf-Meterraum-Linie so weit es ging nach vorne. Marvin Pourie verlängerte mit dem Kopf, und David Blacha zog aus 16 Metern ab – drei Kontakte für knapp 100 Meter und der Ausgleich für die Gäste (15.). „Bei dem Tor sahen wir alle nicht gut aus“, sagte SVE-Innenverteidiger Marcel Correia. Beim 1:2 machte SVE-Torhüter Nicolas Kristof eine schlechte Figur. Christoph Hemlein probierte es bei einem Freistoß aus 30 Metern direkt. Der Ball kam flach und durchaus haltbar in Richtung des linken unteren Ecks. Kristof lenkte den Ball an den Pfosten, von da aus sprang die Kugel an Kristofs Rücken und wieder zurück ins Tor.

Anders als in einer Krise blieben die Elversberger von dem Rückstand unbeeindruckt. Es ging nur in Richtung des Meppener Tores. Luca Dürholtz vergab in der 33. Minute die Großchance zum 2:2 und scheiterte an Domaschke. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel erlöste Manuel Feil die SVE und staubte aus sieben Metern zum 2:2 ab. „Wir haben in der ersten Halbzeit zu schlampig gespielt. Das können wir besser“, sagte SVE-Trainer Horst Steffen.

Nach dem Seitenwechsel übertrafen sich die Elversberger im Auslassen von klaren Torchancen. Thore Jacobsen (54.), Nick Woltemade (55.) und Robin Fellhauer (63.) kamen aus kurzer Distanz zum Abschluss, brachten den Ball aber nicht im Netz unter. Die Gäste warfen sich mit allem, was sie hatten, in die Schussbahn und verteidigten oft mit acht Spielern im eigenen Strafraum. „Das ist ein riesiges Ergebnis für uns. Vor allem wegen der Art und Weise, wie wir gespielt haben“, sagte Meppens Trainer Ernst Middendorp. Der 64-Jährige kam erst in der vergangenen Woche aus Südafrika nach Meppen und ersetzte den entlassenen Stefan Krämer.

Die Analyse von Horst Steffen fiel anders aus: „Die Mannschaften spielen in der Rückrunde alle anders gegen uns. Wir bekommen nicht mehr die Räume wie noch in der Vorrunde. Wir müssen uns bessere Lösungen einfallen lassen.“ Viel Zeit zum Nachdenken hat die SVE nicht. Bereits an diesem Montag geht es mit dem Bus in Richtung München, wo Elversberg am Dienstag, 19 Uhr, auf 1860 München trifft.

Etwas länger Zeit zum Nachdenken hat Carlo Sickinger. Der Mittelfeldspieler der SV Elversberg sah gege Meppen in der 83. Minute nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte und darf erst wieder am kommenden Sonntag, 13 Uhr, im Heimspiel gegen den Halleschen FC mitspielen.

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