SVE-Torhüter Kenneth Kronholm und das "Drecksgeschäft" Fußball

Elversberg. "Ich durfte früher gar kein Fußball spielen. Unsere gesamte Familie ist handballverrückt, daher musste ich Handball spielen. Aber mit meinen Kumpels habe ich immer heimlich gekickt", erzählt Kenneth Kronholm, der neue Torhüter des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg (kam vom SV Waldhof Mannheim)

 Kenneth Kronholm spielt dieses Jahr für die SVE. Sie ist sein zehnter Verein. Foto: Lehmann

Kenneth Kronholm spielt dieses Jahr für die SVE. Sie ist sein zehnter Verein. Foto: Lehmann

Elversberg. "Ich durfte früher gar kein Fußball spielen. Unsere gesamte Familie ist handballverrückt, daher musste ich Handball spielen. Aber mit meinen Kumpels habe ich immer heimlich gekickt", erzählt Kenneth Kronholm, der neue Torhüter des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg (kam vom SV Waldhof Mannheim). Erst in der B-Jugend kam der heute 26-Jährige zum Fußball und stellte sich beim Nachwuchs des SV Waldhof Mannheim ins Tor. Schnell war klar, dass der in Virginia (USA) geborene Kenneth Talent hatte. Bereits ein Jahr später wechselte Kronholm zum Bundesligisten VfL Wolfsburg. "Talent ist das eine. Aber ich muss dazu sagen, dass ich damals trainiert habe wie ein Verrückter, ich wollte es einfach wissen", blickt die vermeintlich neue Nummer eins der SV Elversberg zurück.In Wolfsburg saß Kronholm sogar als Ersatztorhüter bei der Bundesliga-Mannschaft auf der Bank. Was folgte, waren allerdings ganz unglückliche Entscheidungen bei ganz vielen Transfers. "Wenn ich zurückblicke, hätte ich in Wolfsburg bleiben sollen. Ich hätte sicher meine Chance bekommen. Aber ich habe auf meinen Berater gehört. Damals wusste ich noch nicht, wie das Geschäft läuft", erzählt Kenneth Kronholm weiter. Ein Geschäft, bei dem Kronholm in acht Jahren neun Mal den Verein wechselte. "Die Berater, die sich wirklich um die Karriere des Spielers kümmern, kannst du Deutschland an einer Hand abzählen. Den Meisten geht es nur um das Geld und du wirst verscheuert wie auf einem Teppich-Markt", sagt Kronholm, der längst keinen Berater mehr hat. "Ich mache das alles alleine. Als 18-Jähriger hast du ohne Berater so gut wie keine Chance, ins Profigeschäft zu kommen. Doch die Gefahr, dass du abgezockt wirst, ist sehr groß. Das ist ein Drecksgeschäft." Über Kontakte des Torwart-Trainers von Waldhof Mannheim, Andreas Laux, fand Kronholm in diesem Sommer schließlich den Weg ins Saarland. "Die SVE ist mein zehnter Verein, allerdings habe ich nicht vor, so schnell wieder zu wechseln. Unser Team hier hat großes Potenzial. Was wir erreichen, wissen wir jetzt noch nicht, aber wir sind gut", sagt der 26-Jährige. leh

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