Fußball-Saarlandpokal „Ein achtbares Ergebnis“ für Rohrbach

St. Ingbert „ · 1400 Zuschauer waren am Mittwoch ins Betzentalstadion gekommen, um den Verbandsligisten Rohrbach gegen den Regionalligisten Saarbrücken im Pokal zu sehen. Sie sahen einen 4:0-Sieg für den FCS.

 Saarbrückens Cedric Euschen setzt sich hier gegen Rohrbachs Mike-Michael Kraus durch.

Saarbrückens Cedric Euschen setzt sich hier gegen Rohrbachs Mike-Michael Kraus durch.

Foto: Andreas Schlichter

Boah, echt jetzt?“ – das war die ungläubige Reaktion eines kleinen Fußballfans, als er am Mittwoch nach dem Zwischenstand im Saarlandpokalspiel zwischen Fußball-Verbandsligist SV Rohrbach und Regionalligist 1. FC Saarbrücken fragte. Nach 45 Minuten waren da nämlich noch keine Tore gefallen. Die Amateure hatten bis dahin gut verteidigt, die Räume eng gemacht, aber durchaus auch versucht, den Druck weit genug vom Tor wegzuhalten. „Es war vielleicht eine einmalige Gelegenheit für meine Mannschaft, gegen den FCS spielen zu dürfen“, sagte Alexander Ogorodnik, der Trainer des SVR, „wir wollten uns gut präsentieren, die Jungs sollten Spaß haben – gerade vor dieser Kulisse.“

1400 Zuschauer im Betzentalstadion sahen dann, wie die Profis 90 Sekunden lang richtig ernst machten. Cederic Euschen setzte sich über Rohrbachs linke Abwehrseite durch und bediente Mergim Fejzullahu, der aus 15 Metern das 0:1 markierte. Da lief schon die Nachspielzeit der ersten Hälfte. Der Ärger über das späte Gegentor war noch nicht richtig abgeklungen, da klingelte es schon wieder. Wieder Euschen, diesmal Markus Mendler mit dem 2:0 – und das nur 45 Sekunden nach der Führung. „Vor ein paar Jahren haben wir gegen Elversberg zur Pause 1:0 geführt und Trainer Michael Wiesinger ging nebenan an die Decke“, sagte Rohrbachs Torwart und Kapitän Yannik Dettweiler, „es war auch diesmal eine gute erste Halbzeit und darum war es sehr ärgerlich. Mit 0:2 gegen Profis war das Ding eigentlich schon gelaufen.“

„Ein achtbares Ergebnis“, hatte sich Rohrbachs Vorsitzender Patrick Bettinger gewünscht, „das Glückslos FCS hat uns im Vorfeld vor allem mit Genehmigungen bei den Behörden einige Arbeit bereitet.“ Die Zusammenarbeit mit den Helfern vom FC Viktoria St. Ingbert verlief reibungslos. So war es auch im Umfeld das erhoffte Fußballfest. Selbst FCS-Trainer Dirk Lottner hatte vor Anpfiff noch eine Wurst mit viel Senf gegessen. Seine Mannschaft, in der auch Stammkräfte wie Mario Müller, Fanol Perdedaj und Steven Zellner zum Einsatz kamen, brauchte keine weitere Stärkung, um sich im zweiten Durchgang ein halbes Dutzend guter Möglichkeiten zu erspielen. Beim 0:3 (61. Minute) war Dettweiler nach einer Ecke wohl selbst entscheidend am Ball, beim 0:4 durch Euschen (84.) war er chancenlos. „Es war ein Highlight für jeden, aber die vier Gegentore tun als Torwart schon weh. Beim dritten bin ich halt der Depp“, sagte Dettweiler, der in der Jugend der Blau-Schwarzen ausgebildet wurde, „ich hatte gehofft, dass ich bei einem geilen Mendler-Freistoß mal eine Aktion bekomme. Den gab es so nicht, aber es gab ja andere Szenen.“ Wie in der 57. Minute, als er im 1:1 mit Mendler der Sieger blieb.

Kurz vor Schluss hatten Benedikt Kastel und Christoph Schneider für den Verbandsligisten Chancen auf den Ehrentreffer. Der blieb aus – anders als die Erinnerung und der Muskelkater. „Die Profis kommen um neun zum Auslaufen, da haben meine Jungs, die zum Teil im Schichtdienst arbeiten, schon zwei Fleischkäseweg in der Pause verdrückt“, ordnete Ogorodnik ein, „meine Jungs dürfen weiter von diesem guten Spiel gegen den FCS träumen, aber am Sonntag geht es in der Liga schon weiter“.

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