Regionalliga Südwest Mit Stabilität kennt sich Blaß aus

Elversberg · Das Talent der SV Elversberg schließt bald sein Studium der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ab. Dem Profifußball wird er vorläufig aber weiter treu bleiben und hat gerade seinen Vertrag um ein Jahr verlängert.

 Nervös ist er nur vor dem Spiel: Beim 0:1 vor einem Monat beim SSV Ulm spielte Elversbergs Abwehrtalent Luca Blaß (rechts), hier gegen Ulms Nico Gutjahr, 90 Minuten durch.

Nervös ist er nur vor dem Spiel: Beim 0:1 vor einem Monat beim SSV Ulm spielte Elversbergs Abwehrtalent Luca Blaß (rechts), hier gegen Ulms Nico Gutjahr, 90 Minuten durch.

Foto: Heiko Lehmann

21 Jahre alt, das Abi­tur in der Tasche – und wenn alles nach Plan läuft in einem Jahr auch noch ein abgeschlossenes Studium der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Es läuft bei Luca Blaß. „Ich hatte schon in der Schule großen Spaß an Naturwissenschaften und wollte etwas in dieser Richtung studieren. Materialwissenschaft ist echt spannend. Mit dem richtigen Material lässt sich eine Brücke leichter und stabiler bauen. Schuhe werden mit dem richtigen Material elastischer“, erzählt ein ziemlich aufgeweckter Luca Blaß.

Ganz nebenbei hat der 21-Jährige als Fußballprofi einen exklusiven Nebenjob. „Moment, ich bin Fußballer und studiere nebenher. Fußball ist ganz klar die Nummer eins und war es schon immer“, stellt der Abwehrspieler klar. 2014 wechselte Blaß von der B-Jugend der JFG Saarlouis zur SV Elversberg. In einem Probetraining bei der SVE hatte es dem damals 16-Jährigen richtig großen Spaß gemacht. Den gleichen Spaß hatte offenbar auch die SVE an dem Talent aus dem saarländischen Pachten. Pachten bei Dillingen?. „Ja, aber ich bestehe auf Pachten. Das ist der mit Abstand schönste Ortsteil“, sagt Blaß und lacht.

Im Aktivenbereich schaffte der 21-Jährige nach zwei Jahren im Kader der Saarlandliga-Mannschaft den Sprung zu den Profis. In dieser Woche wurde der Vertrag bis Juni 2020 verlängert. „Luca wird immer besser, und er hat das Zeug dazu, es bei der SVE zu schaffen. Deshalb haben wir verlängert. Er muss noch etwas robuster werden“, sagt SVE-Cheftrainer Horst Steffen über das Talent.

Dreimal spielte Blaß in dieser Saison über 90 Minuten in der Regionalliga. Auf ihn war immer Verlass, auch wenn er nervös war. „Ich habe vor dem Spiel gegen Homburg in der Kabine gesessen und mir gedacht, dass das jetzt gerade das Größte ist, was ich im Fußball bislang erreicht habe. Das Gleiche habe ich vor einem Monat im Spiel beim SSV Ulm wieder gedacht. Die Nervosität ist nur vor dem Spiel da. Wenn es losgeht muss ich ja meinen Job machen“, erklärt Blaß.

Die Konkurrenz in Elversberg ist dermaßen groß, dass auch in der kommenden Saison ein Stammplatz fast unmöglich ist. Die SVE will im nächsten Jahr wieder um den Aufstieg in die 3. Liga mitspielen, dementsprechend werden wohl noch starke Abwehrspieler verpflichtet. „Ich kenne die Situation und sehe mich auch selber noch gar nicht so weit, dass ich Stammspieler werden muss. Ich lerne in jedem Training dazu, meine Mitspieler geben mir viele Tipps“, sagt Blaß. Spielpraxis gibt es bei der Saarlandliga-Mannschaft, die auf Platz eins liegt und in die Oberliga möchte. Blaß ist dort Stammspieler und ein Kopf der Mannschaft. „Ich sehe mich in erster Linie als Teil der Regionalligamannschaft. Dort bin ich jeden Tag im Training. Ich kenne aber auch alle Spieler der Zweiten. Irgendwie bin ich Teil von zwei Mannschaften, das passt sehr gut. Ich fühle mich hier sehr wohl. Ein Wechsel war nie ein Thema“, erzählt der 21-Jährige.

An diesem Freitag, 19 Uhr, empfängt die SVE an der Kaiserlinde den TSV Steinbach Haiger. Luca Blaß wird im Gegensatz zu Patryk Dragon und Aldin Skenderovic wieder im Kader sein. Die beiden sahen in der vergangenen Woche beim 6:2-Sieg in Stadtallendorf wegen unnötigen Fouls die Gelb-Rote Karte, sind gesperrt und bekamen dafür in dieser Woche eine Standpauke vom Trainer. Da Luca Dürholtz nach seiner Knöchelverletzung bereits wieder im Training ist, dürfte es im zentralen Mittelfeld aber keine personellen Probleme geben.

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