Regionalliga Südwest Schon mit fünf Jahren das erste Derby

Elversberg · Elversbergs Trainer Horst Steffen kramt vor dem Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken in Erinnerungen.

Es war ein ganz normaler Morgen im Jahr 1974 in Krefeld. Es war schulfrei, und die Kinder der Stettiner Straße und der gegenüberliegenden Breslauer Straße trafen sich zum ultimativen Derby im Straßenfußball. Horst Steffen, heute Trainer der SV Elversberg, war damals fünf Jahre alt und ging noch nicht in die Schule, sondern in den Kindergarten. Allerdings hatten die Kindergarten-Kinder an diesem Tag nicht frei.

„Ich weiß das noch wie heute. Ich habe zu Hause geschrien wie am Spieß. So lange, bis meine Mutter einwilligte, dass ich zu Hause bleiben darf und beim Straßenderby mitspielen durfte“, erinnert sich Steffen an sein erstes Derby. Wie sollte seine Mutter auch anders entscheiden – Vater Bernhard war Ex-Nationalspieler, und die Brüder des kleinen Horst hatten schulfrei und waren beim Derby dabei.

Als späterer Profifußballer und Trainer hat Horst Steffen viele Derbys erlebt. „Stuttgart II gegen die Stuttgarter Kickers, Osnabrück gegen Münster oder Chemnitz gegen Zwickau – da war schon was los“, sagt der 50-Jährige. An diesem Samstag um 14 Uhr empfängt die SVE den 1. FC Saarbrücken. „Ich freue mich drauf und bin gespannt, wie es wird. Aber in erste Linie wollen wir das Spiel natürlich gewinnen“, sagt der Fußballlehrer.

In der Vergangenheit hatte so mancher Trainer der SVE die seltsame Angewohnheit, dass er glaubte, vor großen Spielen auch etwas Großes verändern zu müssen. Letztlich waren die Spieler verwirrt, und das Spiel ging komplett in die Hose. „Wir sind noch gar nicht so weit, dass wir etwas großartig verändern können. Wir müssen noch sehr viele Dinge einstudieren, und dazu brauchen wir mehr Training“, sagt Horst Steffen. Und: Ein ganz großes Spiel ist es dann am Samstag letztlich auch nicht. Für beide Mannschaften geht es in der Liga um nichts mehr, einzig der Prestigesieg steht im Vordergrund.

2800 Eintrittskarten wurden bis Donnerstag verkauft. Wie der SVE-Trainer und die Spieler aber sagen, wollen sie jedes Spiel gewinnen. Zweimal hat die SVE in diesem Kalenderjahr verloren, und zweimal war es in einer englischen Woche. „Unser Spiel kostet viel Kraft, und man hat bei den beiden Niederlagen gemerkt, dass wir nicht frisch waren. Jetzt hatten wir eine Woche Pause und sind frisch“, sagt Steffen. Während von den Stammspielern Nils Winter nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist, könnte Sinan Tekerci drei Wochen nach seinem Haarriss in der Ferse wieder dabei sein. Der Arzt gab in dieser Woche grünes Licht.

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