Fußball-Oberliga Dogoui – der Beinahe-Held

Elversberg · Mit drei Toren in den letzten neun Minuten – zwei davon erzielte Brice Jean Dogoui – wandelte Fußball-Oberligist SV Elversberg II im Heimspiel gegen Gonsenheim einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung um. Am Ende hieß es aber nach einem Eigentor 3:3.

Fast wäre die Fußball-Oberliga-Partie zwischen der SV Elversberg II und dem SV Gonsenheim am Sonntag zu einer „Heldengeschichte“ mit Jean Brice Dogoui in der Hauptrolle geworden. Aber nur fast. Als die Nachspielzeit gerade anlief, traf der Angreifer von der Elfenbeinküste zum 3:2-Führungstreffer für die SVE II. Wäre es so ausgegangen, wäre es eine Story gewesen, die sich perfekt für ein Hollywood-Drehbuch geeignet hätte. Der 21-jährige Dogoui war im Sommer 2018 vom französischen Club Le Pontet nach Elversberg gekommen. Zuvor hatte der Ivorer auch für den Nachwuchs des Spitzenclubs Olympique Marseille die Schuhe geschnürt.

Doch kaum im Saarland angekommen, brach sich der Offensiv-Akteur in seiner ersten Trainingseinheit für seinen neuen Club die Knieschiebe. Es folgte mehr als ein Jahr Pause, dann ein harter Kampf für das Comeback in den Übungseinheiten. Anschließend die ersten Kurzeinsätze – und jetzt das für ihn atemberaubende Spiel gegen Gonsenheim. Dogoui wurde in der 69. Minute von seinem Trainer Marco Emich beim Stand von 0:2 in die Partie gebracht. Der Übungsleiter wollte für mehr Druck im Spiel nach vorne sorgen – auch weil die Gäste nach Gelb-Rot gegen Kapitän Damir Bektasevic (56. Minute) in Unterzahl waren. Zunächst verschoss SVE-Co-Spielertrainer Christian Frank noch einen Foulelfmeter. Doch in der 81. Minute traf der Abwehrspieler zum 1:2-Anschlusstor. Danach folgte der große Auftritt von Dogoui. Nach einem Pass von Marvin Wollbold drückte der 21-Jährige die Kugel nur 60 Sekunden später zum 2:2 über die Linie. Und als Jannis Gabler in der 90. Minute einen Schuss an die Latte setzte, reagierte der Ivorer am schnellsten und köpfte dem Abpraller zum 3:2 über die Linie. Der Jubel bei ihm und seinen Mitspielern war danach riesengroß.

Doch wenig später folgte der einzige kleine Makel an Dogouis „Heldengeschichte“: Denn Elversberg II gewann das Spiel nicht. Schiedsrichter Luca Schlosser signalisierte in der Nachspielzeit, dass es noch eine Aktion geben würde. Bei der handelte es sich um eine Ecke für Gonsenheim. Der Ball kam flach vor die Hütte. Elversbergs Daniel Dahl wollte klären, doch dabei traf er das Leder nicht richtig und die Kugel schlug zum 3:3-Endstand im langen Eck des SVE-Gehäuses ein.

Trotz des bitteren Ausgleichstores überwog für Emich nach dem Schlusspfiff aber die Freude über die Aufholjagd seiner Mannschaft, an der Dogoui großen Anteil hatte. „In der Nachspielzeit den Ausgleich zu bekommen ist ärgerlich. Aber ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Denn wie sie zuvor versucht hat, das Spiel noch zu drehen, das war wirklich bemerkenswert“, urteilte der 45-Jährige.

Über seinen Doppeltorschützen Dogoui sagte Emich. „Er kommt nach der Verletzung immer besser in Fahrt. Wenn er im Winter eine komplette Vorbereitung machen kann, dann wird mit ihm zu rechnen sein.“ Und wer weiß? Vielleicht gibt es dann auch eine „Heldengeschichte“ über den 21-Jährigen mit einem Happy-End.

Die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hat übrigens nun am kommenden Wochenende spielfrei. Ihre nächste Ligapartie bestreitet die SV Elversberg II am Samstag, 23. November, wieder zu Hause. Und wieder kommt der Gegner aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Um 14.30 Uhr ist zum Rückrundenauftakt Tabellenführer TSV Schott Mainz an der Kaiserlinde zu Gast.

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