SV Elversberg Williams beendet den Ulmer Fluch

Ulm · Eingewechselter Stürmer sorgt mit seinem Tor für den ersten Sieg der SV Elversberg beim SSV und hält die SVE an der Spitze.

Die Spieler der SV Elversberg feiern Del-Angelo Williams für sein spätes Siegtor gegen den SSV Ulm 1846.

Die Spieler der SV Elversberg feiern Del-Angelo Williams für sein spätes Siegtor gegen den SSV Ulm 1846.

Foto: Heiko Lehmann

„Ihr müsst draufgehen. Angelo attackier, Thomas komm rüber“, schrie Horst Steffen, der Trainer der SV Elversberg, am vergangenen Samstag in der 86. Minute im Ulmer Donaustadion quer über den Platz. Die Elversberger Spieler gingen zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Zahnfleisch. Nach Dauer­pressing über die gesamte Spielzeit waren die Saarländer mit ihren Kräften am Ende, doch der Trainer forderte sie an ihre Leistungsgrenze. „Ich wusste, dass alle platt waren, doch es hilft ja nichts. Wenn du in Ulm was holen willst, musst du genau diese Wege machen“, sagte der SVE-Trainer – nach einem historischen Erfolg. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hatte die SVE in Ulm gewonnen.

Mit 2:1 siegten die Steffen-Schützlinge, holten damit den zweiten Sieg im zweiten Spiel und verteidigten die Tabellenführung. „Das war heute extrem hart und sehr wichtig. Endlich hatten wir mal das Glück auf unserer Seite“, sagte Defensiv-Spieler Patryk Dragon, der die SVE in der 65. Minute mit 1:0 in Führung köpfte. Zu diesem Zeitpunkt hätte es gut und gerne auch schon 2:2 stehen können. Beide Teams gingen ein sehr hohes Tempo und hatten Großchancen. Thomas Gösweiner (32.) per Kopf und Luca Dürholtz aus sieben Meter verpassten es, die SVE frühzeitig in Führung zu schießen.

Auf der anderen Seite traf Felix Higl nur den Pfosten (50.), und Burak Coban scheiterte mit einem Foulelfmeter an SVE-Torhüter Frank Lehmann. „Glück war das auf keinen Fall. Wir wussten, wo Coban hinschießt, und die Parade war genauso geplant“, erklärte SVE-Torwart-Trainer Sascha Purket, der nach dem Spiel sein kleines Notizbuch zeigte, in dem drinstand, wie Coban die Elfer schießen wird. Halbhoch nach links – und genau so kam es. „Ich habe zu Hause eine Statistik von unzähligen Spielern, wie sie ihre Elfmeter schießen. Es ist viel Arbeit, aber es zahlt sich an Tagen wie heute aus“, sagte Purket.

Vor 2365 Zuschauern hatte die SVE sowohl vor als auch nach der Pause mehr vom Spiel. Gösweiner (70.) und Manuel Feil (74.) vergaben Chancen zum 0:2. In der 77. Minute gab es dafür die Quittung. Die Ulmer konterten, die SVE war im eigenen Strafraum mit zwei Mann in Unterzahl, und Coban drückte den Ball am zweiten Pfosten zum 1:1 über die Linie. An der aggressiven Einstellung der Saarländer änderte der Ausgleich aber nichts, und Steffen peitschte seine Jungs weiter nach vorne. Ein Ulmer Abwehrspieler versuchte in der 81. Minute einen Befreiungsschlag am eigenen Strafraum, doch Lukas Kohler kam angestürmt und warf sich in den Schuss. Der Ball wurde abgeblockt und landete im hohen Bogen bei Del-Angelo Williams, der fünf Meter vor dem Ulmer Tor nur noch den Kopf hinhielt und zum 2:1-Sieg traf.

„Wir haben nie aufgegeben und sind dafür belohnt worden. Ich glaube, das war ein extrem wichtiger Sieg“, sagte Williams, der erneut als Einwechselspieler traf. Am kommenden Samstag, 14 Uhr, empfangen die Elversberger an der Kaiserlinde den SC Freiburg II.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort