SV Darmstadt 98 ist statistisch abgestiegen

Darmstadt · Acht Punkte Rückstand hat noch kein Team aufgeholt.

Im maroden Stadion am Böllenfalltor knallten die Türen. Stocksauer verschwand Torsten Frings in der Kabine und redete auf die niedergeschlagenen Profis des Bundesliga-Schlusslichts SV Darmstadt 98 ein. Nach dem 1:2 (0:0) gegen den FC Augsburg rückt der Klassenverbleib für die Lilien in noch weitere Ferne - statistisch gesehen kann Darmstadt schon für die 2. Liga planen.

"Was sollen wir jetzt machen? Das Fußballspielen einstellen?", fragte Trainer Frings gereizt: "Dass es schwer wird, ist hier seit Monaten bekannt. Und dass es jetzt nicht einfacher wird, ist sonnenklar. Fußball spielt man, um zu gewinnen - und das werden wir auch weiterhin versuchen."

Nach Abschluss des 22. Spieltages braucht Darmstadt aber tatsächlich ein Wunder. Acht Punkte trennen die Lilien von der Relegation, sogar zehn vom ersten Nicht-Abstiegsplatz. Sieben Zähler - die hatten Borussia Mönchengladbach in der Saison 2010/2011 und Arminia Bielefeld (1980/2081) mal aufgeholt. Aber acht? Nie in der Liga-Historie gelang da die Rettung.

"Ich glaube an die Jungs", sagte Hamit Altintop, der ein deprimierendes Zwillingsduell gegen seinen Bruder Halil erlebt hatte: "Wir müssen auf jeden Fall gewinnen - das war vorher auch schon so. In zwei, drei Spielen kann es schon ganz anders aussehen."

Die Partie am Samstag machte darauf kaum Hoffnung. Nach dem starken Heim-Auftritt gegen Dortmund (2:1) fehlte Darmstadt der Wille. In der Offensive gelang so gut wie nichts. Marcel Heller brachte die Lilien zwar in Führung (47.). Doch Paul Verhaegh per Foulelfmeter (54.) und Raul Bobadilla (85.) drehten die Partie.

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