Finale in der Saarlandhalle SV Auersmacher entthront den Hallenmasters-Titelverteidiger SF Köllerbach

Saarbrücken · Der Masters-Rekordteilnehmer SV Auersmacher hat die 29. Auflage des Hallenmasters gewonnen. Im Finale setzte sich Auersmacher mit 2:1 gegen die SF Köllerbach durch.

SV Auersmacher gewinnt das Hallenmasters ​2023
Foto: Heiko Lehmann

Sie sangen, sprangen herum wie ausgelassene Kinder und jubelten: Spieler und Fans des Fußball-Oberligisten SV Auersmacher verwandelten am Sonntagabend um 18.34 Uhr die Saarbrücker Saarlandhalle in ein grün-weißes Jubel-Meer. Der Rekord-Titelträger feierte dort seinen insgesamt sechsten Sieg beim Volksbanken-Hallenmasters des Saarländischen Fußballverbands (SFV). „Hier regiert der SVA“, sangen die Anhänger des Siegers freudetrunken, während sie mit ihren Spielern an der Bande feierten. Nur wenige Augenblicke später durfte Kapitän Felix Laufer den großen silbernen Sieger-Pokal in die Höhe stemmen.

„Das ist unbeschreiblich und sensationell“, erklärte Auersmacher Lars Birster strahlend. „Wir sind schlecht ins Turnier gestartet, haben uns danach aber wahninnig gesteigert. Wenn man sieht, was hier mit unseren Fans los ist, dann ist das unfassbar.“ Sein erstes Turnierspiel hatte der spätere Sieger noch mit 2:3 gegen Saar 05 Saarbrücken verloren. Der 24-jährige Birster setzte mit dem Masters-Sieg eine stolze Familientradition fort. Sein Vater Jörn Birster hatte Auersmacher bei den Masters-Siegen 2005, 2010 und 2011 trainiert – und beim ersten Triumph der Grün-Weißen 1995 als Spieler auf dem Feld gestanden.

Spiel vor über 3000 Zuschauer

Im Endspiel siegte der von Jan Berger trainierte SV gegen Titelverteidiger SF Köllerbach (Saarlandliga) mit 2:1. Dabei mussten die 3201 Zuschauer in der ausverkauften Halle lange warten, ehe der erste Treffer fiel. Den erzielte Birster nach einer Ecke von Jan Rebmann knapp sechs Minuten vor Schluss. Als Rebmann rund 90 Sekunden vor dem Ende nach Zuspiel von Felix Laufer das 2:0 nachlegte, schien die Messe gelesen. Doch Köllerbach verkürzte durch einen Gewaltschuss von Samed Karatas sieben Sekunden vor Schluss noch einmal auf 1:2. Danach kamen die SF allerdings nicht mehr in Ballbesitz.

Der Frust beim entthronten Champion war danach groß. „Das fühlt sich gerade Scheiße an. Auersmacher war im Finale aber halt einfach einen Tick besser“, sagte SF-Torwart Moritz Bohnenberger, der mit einer Spezial-Maske auflief, stöhnend. Bohnenberger hatte sich im Vorfeld des Turniers bei einem Sturz die Nase gebrochen. Auch die Auszeichnung zum besten Torhüter konnte ihn kaum trösten. „Natürlich freut man sich ein wenig darüber, aber ich hätte lieber das Masters gewonnen und wäre nicht bester Torwart geworden“, sagte der 23-Jährige.

Rang drei beim Masters ging an Saarlandligist Spvgg. Quierschied. Der Saarlandligist setzte sich im „kleinen Finale“ mit 4:2 nach Verlängerung gegen Ligakonkurrent SV Saar 05 Saarbrücken durch. Nach 15 Minuten stand es 2:2, in der Extra-Spielzeit trafen Sascha Schaum und Jens Lorang für die Sportvereinigung. Auf Seiten von Saar 05 erzielte in dieser Begegnung Corentin Bund seinen siebten Turniertreffer. Damit wurde der 22-Jährige Torschützenkönig. Und noch über eine weitere Auszeichnung freuten sich die Saarbrücker: Lars Anton wurde etwas überraschend zum Spieler des Turniers gewählt.

Im ersten Halbfinale hatte es zunächst keinen Sieger nach der regulären Spielzeit gegeben, dafür aber einige Aufregung. Beim 3:3 zwischen Köllerbach und Saar 05 monierten die Saarbrücker, dass ein Schuss von Yves Oberhausen, der vom Torgestänge ins Feld zurücksprang, beim Stand von 2:2 hinter der Linie gewesen sei. Die Unparteiischen hatten dies aber nicht so gesehen und gaben keinen Treffer. Danach fielen in der Verlängerung keine Tore. Im Siebenmeterschießen siegte Köllerbach (bei je drei Schützen je Team) mit 2:0. Pechvögel bei Saar 05 waren Maximilian Kassel, der an der Latte scheiterte, und Eric Fuhr, dessen Versuch knapp neben dem Pfosten landete.

Vor dem zweiten Semifinale sorgten die Fans des SV Auersmacher für einen emotionalen Moment. Mit Spruchbändern mit den Worten „Ihr da unten für ihn da oben – Lucas Hector, niemals vergessen“, gedachten sie dem 2020 verstorbenen SVA-Spieler Lucas Hector, dem Bruder von Nationalspieler Jonas Hector. Der SVA gewann danach sein Spiel der Vorschlussrunde deutlich mit 6:1. Sandro Kempf glänzte dabei mit drei Treffern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort