Die Nachricht war absehbar - und doch ist sie ein Schock für den Handball-Zweitligisten HG Saarlouis und seine Fans: Jugend-Nationalspieler Tim Suton, der beste Torschütze der Liga, wird den Verein im Sommer verlassen und zu Bundesligist Rhein-Neckar Löwen wechseln. Das bestätigten die beiden Vereine gestern.

Suton, der im Mai 18 Jahre alt wird, hat bei den Badenern einen bis zum 30. Juni 2017 geltenden Vertrag unterschrieben. Die Vorfreude bei seinem neuen Club ist schon jetzt groß. "Tim Suton steht für die Zukunft bei den Löwen. Er ist eines der größten Talente des deutschen Handballs. Tim wird nach seinen vielen Toren in der 2. Bundesliga nun in unserer Mannschaft den nächsten großen Schritt machen. Und der wird auch für den deutschen Handball wichtig sein", sagte Löwen-Manager Thorsten Storm.

Schon in dieser Saison hatte Storm den Rückraumspieler im Löwen-Trikot sehen wollen - mit einem Zweitspielrecht. Doch der Verein wurde trotz der verkündeten Vereinbarung von der Spielordnung des Deutschen Handball-Bundes ausgebremst. Sie legt fest, dass ein unter 18-Jähriger nicht in zwei Erwachsenen-Mannschaften gleichzeitig Spielrecht haben kann, um ihn vor zu hoher Belastung zu schützen. Trotzdem nahm Suton immer wieder an Trainingseinheiten der Rhein-Neckar Löwen teil.

Der Wechsel nun beinhaltet kein Zweitspielrecht für die HG Saarlouis - und er ist "etwas ganz Besonderes. Mein Fokus wird allein auf dem Sport liegen, zum ersten Mal in meinem Leben", sagte der Rechtshänder, der zuvor am Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis sein Abitur machen und mit der HG Saarlouis im Abstiegskampf bestehen will.

Bisher folgte Tim Suton immer seinem Vater Goran - er war zunächst für den TV Willstätt, dann für die HSG Düsseldorf, später für den TSV Bayer Dormagen am Ball. In der Saison 2012/2013 gab er sein Debüt in der 2. Liga bei der HG Saarlouis, als Papa Goran dort Trainer wurde. Nun werden sich die Wege trennen, auch wenn es in Saarlouis zuletzt immer wieder Gerüchte gab, Goran Suton werde seinem Sohn zu den Rhein-Neckar Löwen folgen. "Beide Seiten habe ihre Absicht erklärt, den auslaufenden Vertrag zu verlängern", erklärte HG-Sprecher Peter Wagner gestern.

Derzeit bereiten sich die Saarlouiser auf die am 1. Februar beginnende Restrunde vor, in der dem Ligaverbleib die volle Aufmerksamkeit gilt. Personell hat sich die Situation ein wenig entspannt. Philipp Leist und Hannes Hombrink sind nach ihren Verletzungen zurückgekehrt, Ognjen Backovic soll nächste Woche wieder voll einsteigen. Nur bei Peter Walz wird es nach seinem Kreuzbandriss noch eine Weile dauern.