Super(moto)-Action auf den Saarterrassen

Saarbrücken. Die Temperaturen frühsommerlich hoch, die Röcke der "Gridgirls" - der hübschen Damen, die sich im Umfeld von Motorsport-Veranstaltungen oft aufhalten - hochsommerlich kurz, Benzin in der Luft und einige der besten Supermoto-Piloten der Welt auf der Piste

 Tollkühne Fahrer, spektakuläre Szenen: Das Publikum beim Supermoto-Rennen auf den Saarterrassen war nicht nur von der Freestyle-Show von Tobias Seibert begeistert. Foto: Thomas Wieck

Tollkühne Fahrer, spektakuläre Szenen: Das Publikum beim Supermoto-Rennen auf den Saarterrassen war nicht nur von der Freestyle-Show von Tobias Seibert begeistert. Foto: Thomas Wieck

Saarbrücken. Die Temperaturen frühsommerlich hoch, die Röcke der "Gridgirls" - der hübschen Damen, die sich im Umfeld von Motorsport-Veranstaltungen oft aufhalten - hochsommerlich kurz, Benzin in der Luft und einige der besten Supermoto-Piloten der Welt auf der Piste. Der erste Lauf zur internationalen Supermoto-Meisterschaft auf den Saarbrücker Saarterrassen hatte alles, was das Motorsport-Herz höher schlagen lässt. Über Nacht hatte sich das Gelände zwischen E-Werk, Einkaufszentrum und Maifest in eine Rennstrecke verwandelt, wo sich vor allem die saarländischen Fahrer in toller Form präsentierten.

In der Klasse S1 (bis 450 Kubikzentimeter) beispielsweise zeigte der Dirminger Markus Volz schon im Training, dass er sich vor dem WM-Führenden und Gaststarter in der DM Bernd Hiemer nicht verstecken musste. Im ersten Lauf fiel der Saarländer von Startplatz zwei auf Position vier zurück. "In der Schweizer Meisterschaft ist die Ampelschaltung anders", sagte Volz lachend, "da hab' ich den Start verpennt." Hiemer siegte, Volz blieb Vierter.

Im zweiten Lauf düpierte der 32-jährige Saarländer den hohen Favoriten am Start, musste ihn aber in der zweiten Kurve zunächst ziehen lassen. Nach einem Fehler des Leutkircheners übernahm Volz die Führung. Fünf Runden vor Schluss zog der entfesselt fahrende Hiemer doch noch vorbei, aber Volz war trotzdem zufrieden: "Das war ein super Saisonstart." Der zweite Saarländer in der Klasse, Stefan Freyermuth aus Oberthal, musste nach einem schweren Trainingssturz ins Krankenhaus. Ersten Informationen zu Folge kam er aber mit starken Prellungen davon. Weniger Glück hatte ein Streckenposten, der sich ein Bein brach, als ein Fahrer in ihn hereinfuhr.

In der Hubraum-offenen Klasse S2 war ein Neuling nicht zu schlagen. Der Finne Mauno Hermunen siegte souverän in beiden Läufen. "Ich habe im Winter gut trainiert", sagte der 20-jährige Husqvarna-Pilot, "jetzt will ich der Welt zeigen, wie stark ich bin." Dahinter glänzte der Altmeister der saarländischen Supermoto-Szene, Dirk Spaniol aus Hirzweiler. Aus der zweiten Startreihe machte der 39-jährige Suzuki-Fahrer gleich Druck. Fast über die gesamte Distanz von 15 Runden auf dem 1240 Meter langen Kurs lieferten sich Spaniol, Manolito Welink, Jochen Jasinski und Jürgen Künzel packende Duelle. "Ich habe vielleicht zu viel gepuscht", meinte Spaniol, der hinter Welink Dritter wurde, "die Muskeln im Unterarm haben zugemacht. Ich konnte fast nicht mehr kuppeln." Davon merkte man im zweiten Durchgang nichts - Spaniol fuhr auf Platz vier.

"Ich bin sehr zufrieden", strahlte auch Karl-Heinz Finkler, Sportleiter des Veranstalters ADAC-Saarland, "das Wetter hat mitgespielt, und die Zuschauer haben bewiesen, dass Saarbrücken ein gutes Pflaster für Motorsport ist. Auch, weil in allen Klassen Saarländer vorne mitmischen konnten." Denn im Aprilia-Cup entschied der Oberthaler Steffen Jung den ersten Lauf für sich. Im zweiten Lauf musste der Mann vom K&K-Racing-Team aus Bexbach nur Lukas Wolf aus Grebenstein den Vortritt lassen. Jung und Wolf führen nach den Auftaktrennen punktgleich das Gesamt-Klassement an.

Spektakulärer Höhepunkt des Tages war die Vorführung der Motocross-Freestyle-Artisten. Mit waghalsigen Sprüngen, die "Switchsplash", "Heelkicker" oder "Lazyboy" heißen, schienen sie die Grenzen der Physik außer Kraft zu setzen.

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