Südafrika verspielt Traumstart

Johannesburg. Die "Bafana Bafana" stand kurz vor einem Traumstart in die erste Fußball-Weltmeisterschaft in Afrika: Die Nationalmannschaft Südafrikas kassierte im Eröffnungsspiel am Freitagabend gegen Mexiko spät den Ausgleich. Doch der Treffer konnte die Partystimmung nicht verderben

 Fünf Spieler der südafrikanischen Fußball-Nationalmannschaft feiern die 1:0-Führung durch Siphiwe Tshabalala (Zweiter von links) im Eröffnungsspiel gegen Mexiko. Foto: dpa

Fünf Spieler der südafrikanischen Fußball-Nationalmannschaft feiern die 1:0-Führung durch Siphiwe Tshabalala (Zweiter von links) im Eröffnungsspiel gegen Mexiko. Foto: dpa

Johannesburg. Die "Bafana Bafana" stand kurz vor einem Traumstart in die erste Fußball-Weltmeisterschaft in Afrika: Die Nationalmannschaft Südafrikas kassierte im Eröffnungsspiel am Freitagabend gegen Mexiko spät den Ausgleich. Doch der Treffer konnte die Partystimmung nicht verderben. Nach dem 1:1 (0:0) überwog beim Gastgeber der Stolz darüber, die hoch eingeschätzten Lateinamerikaner an den Rand einer Niederlage gebracht zu haben. Die Fans, die 90 Minuten lang mit ihren Vuvuzelas einen Höllenlärm gemacht hatten, verließen mit strahlenden Gesichtern das Soccer-City-Stadion in Johannesburg. Von Enttäuschung keine Spur. "Stolz" soll sie ihre Mannschaft bei dieser WM machen - am Freitag wurde das Team von Trainer Carlos Alberto Parreira diesen Erwartungen gerecht. Der ersehnte Sprung ins Achtelfinale scheint möglich. "Sie haben es sehr gut gemacht. Wir sind nach wie vor im Wettbewerb. Die Entscheidung fällt im letzten Spiel gegen Frankreich", sagte Parreira.

"Natürlich freuen wir uns über diesen Punkt. Wir haben es als große Ehre empfunden, als Gastgeber hier spielen zu dürfen", erklärte Siphiwe Tshabalala, der die Hausherren vor 84 490 Zuschauern in der 55. Minute mit einem Traumtor in Führung gebracht hatte. Rafael Marquez gelang elf Minuten vor dem Ende der nicht unverdiente Ausgleich, womit der mexikanische Abwehrchef einen totalen Ausnahmezustand in Südafrika verhinderte.

"Schade, dass wir den Vorsprung nicht gehalten haben", bedauerte Südafrikas Steven Pienaar, der früher für Borussia Dortmund in der Bundesliga spielte. Das 2:1 hatte in der 90. Minute sein Mitspieler Katlepo Mphela auf dem Fuß. Sein Schuss landete aber am Pfosten.

An jenem Ort, an dem Nationalheld Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela einst die erste große Rede an seine Landsleute nach seiner Freilassung gehalten hatte, merkte man den Südafrikanern in der ersten Halbzeit den Druck deutlich an. Die Mexikaner wirkten spritziger und abgeklärter, versäumten es aber, in den ersten 45 Minuten in Führung zu gehen. "Wenn man seine Chancen nicht nutzt, wird das im Fußball bestraft", sagte Mexikos Trainer Javier Aguirre.

Nach einigen beruhigenden Worten von Parreira in der Halbzeit kehrte die "Bafana Bafana" nach dem Seitenwechsel selbstbewusster auf den Platz zurück und hatte die Lateinamerikaner am Rande einer Niederlage. "Wir hätten das Spiel am Ende sogar gewinnen können", sagte Parreira, der seit der Partie am Freitag mit sechs WM-Teilnahmen Rekordtrainer ist.

Bei den favorisierten Mexikanern wussten sie nach einem eigentlich ordentlichen Eröffnungsspiel nicht recht, wie sie das Resultat einschätzen sollten. "Ob das Remis ein gutes, ein schlechtes oder ein mittelmäßiges Resultat ist, werden wir erst später sehen", sagte Aguirre. "Zufrieden sind wir nicht. Wir haben uns teilweise falsch angestellt. Die Mannschaft hat aber gut gekämpft. Das gibt Hoffnung für die nächsten Spiele", erklärte Giovani dos Santos, der mehrere Chancen für die Mexikaner ausgelassen hatte. "Wir hätten das Spiel am Ende sogar gewinnen können."

Südafrikas Trainer Carlos Alberto Parreira

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