Suche nach der richtigen Option

Saarbrücken · Das dritte Duell zwischen Weltmeister Robert Stieglitz und Arthur Abraham elektrisiert die Box-Szene. Vom Ausgang dieses Kampfes dürfte auch die Zukunft des saarländischen Profis Jürgen Doberstein abhängen.

 Robert Stieglitz (links) und Arthur Abraham (rechts) treffen an diesem Samstag zum dritten Mal aufeinander. Interessierter Beobachter am Ring: der Saarländer Jürgen Doberstein. Foto: Zauritz/SAT. 1

Robert Stieglitz (links) und Arthur Abraham (rechts) treffen an diesem Samstag zum dritten Mal aufeinander. Interessierter Beobachter am Ring: der Saarländer Jürgen Doberstein. Foto: Zauritz/SAT. 1

Foto: Zauritz/SAT. 1

Wenn Titelverteidiger Robert Stieglitz aus Magdeburg und sein Herausforderer Arthur Abraham aus Berlin an diesem Samstag (22.45 Uhr/Sat. 1) in Magdeburg um den WM-Titel im Supermittelgewicht des Verbandes WBO boxen werden, wird die Halle mit 7500 Zuschauern ausverkauft sein. Der Kampf der deutschen Nummer eins im Supermittelgewicht gegen die Nummer zwei wird in mehr als 76 Ländern live im Fernsehen zu sehen sein. Das Interesse an der dritten Auflage des Duells Stieglitz (Boxstall SES) gegen Abraham (Sauerland Event) ist riesig. Stieglitz, die Nummer drei der Weltrangliste, und Abraham, die Nummer zehn, haben bisher jeweils einen der Kämpfe gewonnen.

Am Samstag nicht im Ring kämpfen, aber in der ersten Reihe am Ring sitzen wird einer, der sich die beiden Kontrahenten ganz genau ansehen und zeigen will: "Seht her, hier bin ich. Ich warte auf euch." Jürgen Doberstein, die Nummer drei der deutschen Rangliste, schaut sich einen möglichen nächsten Gegner an. Der Weltranglisten-28. sagte schon mehrfach: "Ich möchte in einen der vier anerkannten Verbände und dort schnellstmöglich einen WM-Kampf."

Abraham ist Interkontinental-Meister der WBO. Dieser Titel wird mit dem Kampf am Samstag vakant. Denkbar ist, dass Doberstein zunächst um diesen Titel kämpfen wird. Zur Finanzierung eines solchen Kampfes würde er aber einen großen Boxstall benötigen. Der WBF-Interkontinental-Meister aus St. Ingbert wird mit seinem Berater Wolfgang Lauer in Magdeburg sein, "um Gespräche und Verhandlungen mit Verbänden und Promotern zu führen", wie er erklärt. Nach der Trennung vom St. Ingberter Boxstall Dog Event & Boxing Company (die SZ berichtete) hat der "Dobermann" angekündigt: "Eine Entscheidung wird kommende Woche fallen." Der 25-Jährige wird bei einem Boxstall unterschreiben. Den Namen will er nicht verraten, solange er nichts unterschrieben hat.

Wo Doberstein unterkommen könnte? Eine Nähe zum Saarland hat Boxmanager Raymond Goy aus Luxemburg, der in der Szene aber als Hobby-Promoter gilt. In Deutschland sind SES und Sauerland die großen Boxställe. Universum Box-Promotion existiert nicht mehr. Zudem gibt es EC Boxing und den Boxstall des IBF-Weltmeisters im Mittelgewicht, Felix Sturm (Sturm Box-Promotion), der relativ neu und klein ist. Daneben tummeln sich einige umstrittene Promoter wie etwa Ahmet Öner in der Szene.

Sollte der 34-jährige Abraham gegen Stieglitz (32) verlieren, wäre das wohl sein Karriere-Ende. Dann würde ein Platz im Supermittelgewicht bei Sauerland frei werden. Doberstein, der zu Beginn seiner Karriere für den Stall von Wilfried Sauerland boxte, könnte diesen einnehmen. Wobei mit Mikkel Kessler - neben dem 21 Jahre alten Tyron Zeuge (Sechster der deutschen und 66. der Weltrangliste) - aber auch noch der WBA- und WBC-Weltmeister von 2012 im Supermittelgewicht für den Sauerland-Stall boxt. Doch der Weltranglisten-Fünfte Kessler ist auch schon 34. Und er ist Däne. Sauerland würde ganz klar ein deutsches Aushängeschild fehlen.

SES hat neben Zugpferd Stieglitz im Supermittelgewicht noch den US-Amerikaner und Weltranglisten-255. Dario Bredicean (20) sowie Moritz Stahl unter Vertrag. Der 22-Jährige ist die deutsche Nummer acht sowie 122. in der Welt. Bei Sturm Box-Promotion wird nur Alex Born (21) als Supermittelgewichtler geführt, er ist allerdings ins Halbschwergewicht aufgestiegen. Optionen gibt es also durchaus.

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HintergrundDer WM-Kampf zwischen Weltmeister Robert Stieglitz und Herausforderer Arthur Abraham am Samstag in Magdeburg stößt auf großes Interesse. "Das ist Champions-League-Boxen", sagte Abrahams Promoter Kalle Sauerland. Sauerland ist dieses Mal nur Gast und musste dem Stieglitz-Management bei der dritten Auflage Organisation und Einnahmen überlassen. Das Management des Titelverteidigers, SES Boxing, ersteigerte das WM-Duell für 3,1 Millionen US-Dollar. Konkurrent Sauerland Event hatte mit 1,5 Millionen Dollar das Nachsehen. Deswegen überträgt auch Stieglitz' Partnersender Sat. 1 und nicht Abrahams Partner, die ARD. sid

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