Suche nach dem richtigen Modell

Saarlouis. "Ein Kracher für die HG Saarlouis" titelte die Saarbrücker Zeitung am 1. September 2006 und bezog sich auf Danijel Grgic. Der Handballprofi kam im Alter von 29 Jahren zum saarländischen Regionalligisten

Saarlouis. "Ein Kracher für die HG Saarlouis" titelte die Saarbrücker Zeitung am 1. September 2006 und bezog sich auf Danijel Grgic. Der Handballprofi kam im Alter von 29 Jahren zum saarländischen Regionalligisten. Richard Jungmann, damals Trainer und heute Vorsitzender der HG Saarlouis, sagte zu der Verpflichtung des früheren kroatischen Nationalspielers: "Normalerweise würden wir mit einem Spieler seiner Klasse überhaupt nicht erst reden. Da würde man kaum mehr als ein mitleidiges Lächeln ernten."Statt des mitleidigen Lächelns erntete Jungmann Erfolge. Mit Grgic als Kapitän gelang der HG 2010 der Aufstieg in die 2. Bundesliga und 2011 die Qualifikation für die neu geschaffene eingleisige 2. Liga. "Wir sind in Gesprächen darüber, ob und welchen Weg es gibt, dass er in der nächsten Saison noch einmal seine Spielertätigkeit einbringen kann", sagt Jungmann zum auslaufenden Vertrag seines Topspielers: "Es würde mich freuen, wenn er noch ein Jahr bei uns aktiv sein würde."

Dieses Jahr sollte dann dazu genutzt werden, dass Grgic, der im März 36 Jahre alt wird, seinen Nachfolger anlernt. Der Rückraumspieler selbst hält sich bedeckt: "Im Moment gibt es noch nichts zu sagen. Wir haben noch nicht über Details gesprochen." Dennoch hätten beide Seiten signalisiert, dass sie weiter zusammenarbeiten wollen: "Man muss erst einmal sehen, was der Verein für die Zukunft plant. Dann sehen wir, wie man sich einigen kann", sagt Grgic, der mit seiner Familie im Saarland heimisch geworden ist.

Ob er in der nächsten Saison wieder als Spielmacher auflaufen kann, hängt im Wesentlichen von seinem Gesundheitszustand ab: "Seit dem letzten Ligaspiel in Aue Ende Dezember mache ich bei unserem Mannschaftsarzt Dr. Schneider eine Kur. Dabei geht es vor allem um die Schmerzen im Sprunggelenk, und da spüre ich schon eine erhebliche Besserung", sagt Grgic: "Im Moment habe ich keine Schmerzen. Wenn ich Glück habe und keine anderen Verletzungen dazu kommen, dann fühle ich mich sehr gut." Dass es darauf keine Garantie gibt, weiß Richard Jungmann: "Er ist seit 18 Jahren Profi. Das streift man nicht einfach mit den Kleidern ab."

Weil die Einsatzzeiten in der kommenden Saison - eine Vertragsverlängerung vorausgesetzt - zurückgehen würden, muss die künftige Rolle der Integrationsfigur geklärt werden. Schon jetzt trainiert Grgic die A-Jugend der HG - und das erfolgreich. "Er gilt unter den Jungs als Guru", verrät Jungmann. Dass für den B-Lizenztrainer eine leitende Position, zum Beispiel im Jugendbereich oder als sportlicher Leiter, in Frage kommt, ist durchaus denkbar. Jungmann will dies allerdings nicht kommentieren: "Wir sind gerade dabei, ein Modell zu suchen, und diskutieren völlig ergebnisoffen. Im Moment stehen wir in internen Verhandlungen, und deshalb kann ich dazu nichts sagen."

Dass Grgic finanziell und sportlich für ein Jahr zu einem quasi Halb-Profi abgestuft wird, ist unwahrscheinlich. "Ich denke, dass ich auch neben dem Feld helfen kann", merkt der Kroate an: "Ich habe dem Verein viel zu verdanken. Und ich will helfen, dass der Verein nach vorne kommt." "Ich will helfen, dass der Verein nach vorne kommt."

Danijel Grgic,

HG Saarlouis

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