Sturmlauf ins Viertelfinale

Barcelona. Bundestrainer Martin Heuberger klatschte schon 30 Sekunden vor dem Ende strahlend mit seinen Spielern ab, der überragende Silvio Heinevetter wurde wenig später vor Freude fast erdrückt. Die deutschen Handballer dürfen nach dem Einzug ins WM-Viertelfinale weiter vom größten Erfolg seit dem goldenen Wintermärchen 2007 träumen

 Artistisch setzt sich der deutsche Nationalspieler Stefan Kneer gegen einen Mazedonier durch. Kneer und seine Kollegen stehen bei der WM in Spanien im Viertelfinale. Foto: Stratenschulte/dpa

Artistisch setzt sich der deutsche Nationalspieler Stefan Kneer gegen einen Mazedonier durch. Kneer und seine Kollegen stehen bei der WM in Spanien im Viertelfinale. Foto: Stratenschulte/dpa

Barcelona. Bundestrainer Martin Heuberger klatschte schon 30 Sekunden vor dem Ende strahlend mit seinen Spielern ab, der überragende Silvio Heinevetter wurde wenig später vor Freude fast erdrückt. Die deutschen Handballer dürfen nach dem Einzug ins WM-Viertelfinale weiter vom größten Erfolg seit dem goldenen Wintermärchen 2007 träumen.

"Bin wirklich erleichtert"

"Ich bin wirklich erleichtert und sehr stolz auf diese Mannschaft. Sie hat ihre Arbeit auf dem Feld gemacht und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen", sagte ein überglücklicher Heuberger nach dem 28:23 (13:9)-Erfolg gegen den EM-Fünften Mazedonien gestern im Achtelfinale in Barcelona.

Nach dem fünften Sieg im sechsten WM-Spiel hat die laut Spielmacher Michael Haaß als "Gurkentruppe vom Dienst" angereiste deutsche Mannschaft nun die Medaillen im Visier. Neben einer erstklassigen Abwehrleistung war gestern der Berliner Torhüter Heinevetter mit vielen sehenswerten Paraden der Sieggarant der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes, die in der Runde der letzten Acht am Mittwoch in Saragossa auf Gastgeber Spanien oder Vize-Europameister Serbien trifft, die heute, 21.30 Uhr, gegeneinander spielen. "Ich glaube, dass Spanien der Gegner sein wird. Auch da müssen wir wieder unser Spiel durchziehen", sagte Heinevetter, der zum Spieler des Spiels gewählt wurde. Bester deutscher Werfer beim vierten Sieg im vierten Vergleich mit Mazedonien war vor 8200 Zuschauern der Magdeburger Stefan Kneer mit fünf Treffern.

Unter den Augen von Weltverbands-Präsident Hassan Moustafa und dem deutschen Verbands-Chef Ulrich Strombach bot Deutschland zwei Tage nach dem Überraschungs-Coup gegen Titelverteidiger Frankreich (32:30) erneut eine bärenstarke Abwehrleistung. Kapitän Oliver Roggisch und der Göppinger Haaß bildeten in der Anfangsphase einen schier unüberwindlichen Mittelblock vor Heinevetter. Den Mazedoniern um ihren Star-Spieler Kiril Lazarov fiel zunächst kein Mittel gegen das deutsche Bollwerk ein. Lazarov musste bis zur elften Minute bis zu seinem ersten erfolgreichen Wurf warten.

Heinevetter überragend

Nach dem Wechsel bot sich das gleiche Bild. Das insgesamt variantenreiche deutsche Angriffsspiel war zwar nicht fehlerfrei, doch auf Heinevetter und die Abwehr um Roggisch war weiterhin Verlass. Mazedonien verkürzte dennoch auf 16:18 (43. Minute), doch Heinevetter verhinderte gegen den frei vor ihm auftauchenden Dejan Manaskov akrobatisch den Anschlusstreffer. Dies war in der zweiten Hälfte die Schlüsselszene - ein Treffer von Tobias Reichmann und ein Doppelpack seines Wetzlarers Clubkollegen Kevin Schmidt im Anschluss stellten die Weichen auf Sieg und Viertelfinal-Einzug (21:16/47. Minute). Am Ende war der Jubel groß. sid

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