Sturm wittert nach der Premiere eine Verschwörung

Düsseldorf. Felix Sturm sprang auf, fuchtelte mit den Armen und schrie sich heiser. Die erste Veranstaltung des Boxers als Promoter wurde zum Nervenspiel. Nach der Niederlage von Susi Kentikian Samstagnacht in Düsseldorf witterte er gar eine Verschwörung

Düsseldorf. Felix Sturm sprang auf, fuchtelte mit den Armen und schrie sich heiser. Die erste Veranstaltung des Boxers als Promoter wurde zum Nervenspiel. Nach der Niederlage von Susi Kentikian Samstagnacht in Düsseldorf witterte er gar eine Verschwörung. "Das kann nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, das war abgesprochen", sagte der frühere Box-Weltmeister nach der Niederlage seiner Boxerin mit 1:2-Richterstimmen (97:93, 94:96, 94:96) gegen die Amerikanerin Carina Moreno.

Sturm musste eine weitere bittere Pleite einstecken. Anfang September hatte er als Boxer seinen WBA-Weltmeistertitel im Mittelgewicht an den Australier Daniel Geale verloren. Nun, als Promoter, geriet gleich die erste Veranstaltung live im Programm von Sat.1 zum Desaster. Erst sagten die früheren Weltmeister Ruslan Chagaev und Firat Arslan kurzfristig ab, dann verlor die Hamburgerin Kentikian beim Versuch, abermals Weltmeisterin des Weltverbandes WBA im Fliegengewicht zu werden.

"Wir werden das Urteil niemals akzeptieren, Susi hat klar gewonnen", sagte Sturm nach der zweifelhaften Niederlage seiner Boxerin: "Ich habe noch in der Nacht Protest bei der WBA eingelegt." Auch Kentikian war fassungslos. "Ich habe klar gewonnen", klagte die Hamburgerin, die die zweite Niederlage in Serie einstecken musste, unter Tränen: "Das kann ich nicht verstehen." Tatsächlich hatte die 25-jährige gebürtige Armenierin die klareren Treffer gelandet - Moreno dagegen war aktiver. "Es geht beim Boxen doch nicht darum, wer wie oft in die Luft schlägt", meinte Sturm.

Als Konsequenz aus der Niederlage will Sturm künftig nicht mehr auf die WBA setzen. Der langjährige Superchampion des in Venezuela beheimateten Weltverbandes kämpft Anfang Februar kommenden Jahres gegen den Australier Sam Soliman. Der Sieger ist Pflichtherausforderer des IBF-Weltmeisters. Der heißt Daniel Geale und hatte Sturm im September in Oberhausen nach Punkten besiegt. "Das war ein knapper Kampf, damals habe ich Fehler gemacht. Diese Niederlage kann ich akzeptieren", meinte Sturm: "Aber Susi hat nie und nimmer verloren. Dagegen werde ich kämpfen." dpa

Foto: vennenbernd/dpa

"Das kann nicht mit rechten Dingen zugegangen sein."

Box-Promoter

 Die Hamburgerin Susi Kentikian ist nach der Urteilsverkündung fassungslos. Wenig später fließen die Tränen. Foto: Vennenbernd/dpa

Die Hamburgerin Susi Kentikian ist nach der Urteilsverkündung fassungslos. Wenig später fließen die Tränen. Foto: Vennenbernd/dpa

Felix Sturm

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