Sturm fegt wie ein Orkan durch den Ring

Stuttgart · Felix Sturm ist zurück an der Weltspitze. Zum vierten Mal ist er Box-Weltmeister. Das hat noch kein Landsmann geschafft. Rivale Darren Barker muss dagegen um die Fortsetzung seiner Karriere bangen.

Felix Sturm ließ sich huckepack durch den Ring tragen und stieß unter dem Jubel der 9000 Zuschauer vier Finger gen Hallendecke. Nach nur 5:09 Minuten sicherte sich der Kölner Samstagnacht in Stuttgart als erster deutscher Boxer zum vierten Mal einen Weltmeistertitel - und damit auch seine Zukunft im Ring. "Perfekter ging es nicht", seufzte der neue Champion erleichtert: "Es ist schön, in den Geschichtsbüchern zu stehen."

Durch den technischen K.o. in der zweiten Runde nahm er dem Briten Darren Barker den IBF-Titel im Mittelgewicht ab. Barkers Trainer Tony Sims warf nach zwei Niederschlägen das Handtuch. Sein Schützling musste mit Hüftproblemen ins Krankenhaus gebracht werden und bekam das Urteil gar nicht mehr mit. Die Fortsetzung seiner Karriere steht auf dem Spiel.

Anders als früher hielt Sturm diesmal Wort. Er habe sein Leben auf den Kopf gestellt und seiner Karriere einen Neustart verpasst, hatte er vor dem Kampf verkündet. "Er hat immer große Worte gesagt, aber Taten haben gefehlt", fasste Trainer Fritz Sdunek die Vergangenheit zusammen: "Diesmal hat er sie wahr gemacht. Er hat sich um 180 Grad gedreht." Nun muss der Profi, der 39 seiner 45 Kämpfe gewonnen hat, aber die Nachhaltigkeit dessen bestätigen.

Unklar ist, ob es den vereinbarten Rückkampf im nächsten Jahr in England geben wird. "Es ist fraglich, ob Darren Barker als Boxer zurück in den Ring kommt", beschrieb Trainer Sims die dramatische Situation seines Schützlings. Barker hatte sich vor drei Jahren an beiden Hüftgelenken operieren lassen. Nach den Niederschlägen durch rechte Kopfhaken stand er verdreht und wackelig auf den Beinen. Die alten Beschwerden waren erneut aufgebrochen.

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