Struff wird zum gefeierten Retter

Berlin · Zittern bis zum Schluss: Das deutsche Davis-Cup-Team hat sich auf den letzten Drücker den Verbleib in der Weltgruppe gesichert und den ersten Abstieg seit 13 Jahren nur mit großer Mühe verhindert. Jan-Lennard Struff holte gestern durch ein 7:6 (7:4), 6:4, 6:1 gegen Hubert Hurkacz den erlösenden Punkt zum 3:2 und ließ die ersatzgeschwächte Mannschaft in Berlin jubeln.

"Ich habe als Kind immer davon geträumt, in so einer Situation gefeiert zu werden. Das ist Wahnsinn", sagte Struff, der nach seiner nervenstarken Leistung auch Lob von Kapitän Michael Kohlmann bekam. "Er hat das Spiel an sich gerissen. Jetzt kann er sehr stolz auf sich sein", betonte Kohlmann.

Der Weltranglisten-67. hatte bereits am Freitag sein erstes Einzel gegen Kamil Majchrzak gewonnen und wurde für die deutsche Auswahl zum gefeierten Retter. Zuvor hatten sowohl Florian Mayer mit einer Pleite gegen Majchrzak (2:6, 6:4, 2:6, 3:6) und am Samstag das Doppel Daniel Brands und Daniel Masur gegen Marcin Matkowski und Lukasz Kubot die Entscheidung verpasst.

Deutschland spielt damit auch 2017 in der Weltgruppe der besten 16 Nationen. Kohlmann wird die Mannschaft auch künftig betreuen, sein Vertrag wurde gestern um ein Jahr verlängert. Mayer, der sein erstes Einzel gewann, wird hingegen nie wieder im Davis Cup spielen. "Dieses Wochenende hat mir gezeigt, dass es eine brutale Belastung für mich ist", sagte der 59. der Weltrangliste. Damit verschärfen sich die Personalprobleme, denn vor dem Wochenende in Berlin hatte es viel Unruhe gegeben. Angeblich sollen die "abtrünnigen" Dustin Brown, Mischa Zverev und Tobias Kamke für ein Jahr aussortiert werden. Sie wurden allesamt für die Partie in Berlin angefragt, sagten jedoch ab. Zudem fehlten die Topleute Alexander Zverev (überspielt) und Philipp Kohlschreiber (Fußverletzung).

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