Frühjahrsklassiker bei winterlichen Temperaturen Die Entscheidung fällt im Massensprint

ITTERSDORF · Ein Hamburger triumphiert beim 36. Überherrner Radrennen, aber auch die saarländischen Lokalmatadore können sich über viele Erfolge freuen. Darunter auch zwei Fahrer aus dem Kreis Merzig-Wadern.

  Das Feld der Elite-Fahrer rollt geschlossen durch Ittersdorf. Ausreißer gab es diesmal nur wenige. Lucas Carstensen (rechts) siegte am Ende im Massensprint.

Das Feld der Elite-Fahrer rollt geschlossen durch Ittersdorf. Ausreißer gab es diesmal nur wenige. Lucas Carstensen (rechts) siegte am Ende im Massensprint.

Foto: Ruppenthal

Es ist richtig kalt hoch oben auf dem Wallerfanger Saargau, als sich am Sonntag mehr als 200 Radsportler in elf verschiendenen Kategorien beim 36. Überherrner Straßenrennens abstrampeln. Vor dem Ortseingang von Ittersdorf quälen sich am frühen Nachmittag die Radfahrer im Eliterennen den Anstieg von Bedersdorf aus Richtung Zielbogen hinauf, wo am Streckenrand zahlreiche Zuschauer das Treiben im großen Feld beobachten.

 Das gut 30-köpfige Feld absolviert die meisten der acht Runden à 14,1 Kilometer geschlossen, nur selten probiert mal einer der Fahrer auf den insgesamt 112,8 Kilometern mit rund 1200 Höhenmetern sein Glück in einem Ausreißversuch – und so kommt es, wie es kommen muss: Der Massensprint bringt die Entscheidung. Und da hat auf der ansteigenden Zielgeraden hinauf nach Ittersdorf ein Hamburger in saarländischen Diensten die besten Beine: Lucas Carstensen vom Team Bike Aid aus Blieskastel lässt die Konkurrenz im Schlussspurt stehen und sichert sich nach 2:44:08 Stunden Fahrzeit den Sieg bei der Elite – vor dem Allgäuer Simon Nuber und Steven Pattyn aus Belgien vom U 23-Nachwuchs des Lotto Soudal-Profiteams.

„Als ich den letzten Berg überstanden hatte, wusste ich, dass ich um den Sieg mitfahren werde“, sagt der 24-jährige gebürtige Hamburger: „Ich wusste, dass mir die Zielgerade liegt. Mein Team hat einen super Job gemacht und die Ausreißer zurückgeholt“, gab der strahlende Gewinner die Lorbeeren für den Erfolg flugs an seine Teamkollegen weiter. Als bester Saarländer fuhr der Lebacher David Büschler quasi im Windschatten des Siegers auf Rang neun ins Ziel.

Außer ihm durften sich in den weiteren Rennen von den Jüngsten in der U 11 bis hin zu den Senioren auch noch andere Saarländer beim Heimrennen über Topresultate freuen. Etwa der neunjährige Giorgio Santamaria vom gastgebenden RSC Überherrn, der im U 11-Rennen den zweiten Platz erreichte – und fast gewonnen hätte. Ein Teilnehmer des parallel stattfindenden Wettbewerbs der U 13 hatte ihn kurz aus dem Tritt gebracht. „Direkt vor mir hat ein Fahrer plötzlich gebremst, dadurch habe ich dem Antritt des Siegers nicht richtig folgen können“, blickte Giorgio auf die entscheidende Phase in dem 10,8 Kilometer langen Rennen. Enttäuscht war er trotz der verpassten Wiederholung seines Vorjahreserfolgs dennoch nicht: „Mit Platz zwei bin ich sehr zufrieden“, verriet Giorgio. Und auch der Papa war angetan vom Auftritt seines jüngsten von drei Söhnen: „Natürlich bin ich da stolz. Er macht mir ja schon seit vielen Jahren auf dem Rad große Freude“, sagte Nino Santamaria nach dem heißen Ritt auf dem Saargau.

Dort hatten auf dem Rundkurs über Ihn, den knackigen Anstieg bei Rammelfangen, Kerlingen, Bedersdorf und zurück zum Start-Ziel-Bereich in Ittersdorf bereits zum Auftakt am Sonntagmorgen Harry Weirich und Jochen Scheibler vom RV Oberbexbach einen saarländischen Doppelsieg eingefahren – im Rennen der Senioren 3.

Auch beim Wettbewerb der Rad-Amateure ging der Sieg an einen Saarländer: Über 84,6 Kilometer (sechs Runden) hatte Matthias Lauer vom RSC St. Ingbert die Nase vorne, 20 Sekunden später erreichte der Dürener Yannic Distel das Ziel, vier Sekunden vor dem für das Team Herzlichst Zypern fahrenden St. Ingberter Sascha Schwindling.

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