Strahlende Sieger und tragische Helden

Autos und Busse aus dem ganzen Saarland, vollbesetzte Ränge, T-Shirt-Temperaturen und ein Höllenlärm. Es gibt nur einen Tag im Jahr, an dem das Fußball-Saarland wie gebannt auf eine Fläche von gerade mal 20 Mal 40 Metern schaut. So war es auch gestern beim 18. Volksbanken-Hallenmasters des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV) im Sportzentrum Homburg-Erbach

Autos und Busse aus dem ganzen Saarland, vollbesetzte Ränge, T-Shirt-Temperaturen und ein Höllenlärm. Es gibt nur einen Tag im Jahr, an dem das Fußball-Saarland wie gebannt auf eine Fläche von gerade mal 20 Mal 40 Metern schaut. So war es auch gestern beim 18. Volksbanken-Hallenmasters des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV) im Sportzentrum Homburg-Erbach. Für viele der 3000 Fans war es gestern der Nabel der Welt."Die Stimmung ist hervorragend. Jeder, der nicht da war, hat was verpasst", sagte SFV-Spielausschussvorsitzender Adalbert Strauß schon zur Mitte der Vorrunde. Egal, welchem Verein die Anhänger die Daumen drückten - sie saßen oder standen friedlich nebeneinander, zitterten, kneteten die Hände, kauten an den Fingernägeln. Und ab und an löste sich die Anspannung mit einem enttäuschten Seufzer, einem Schrei oder einem Sprung in die Höhe.Von den Farben her fielen die Fans des Titelverteidigers FC Wiesbach in ihren gelben Trikots am meisten auf. Sportlich erlebten die 300 Wiesbacher aber beim 2:7 gegen die SF Köllerbach bereits im ersten Spiel eine kalte Dusche. "Dass wir so schnell mit 0:3 zurücklagen, das war schon überraschend", sagte Offensivspieler Patrick Ackermann. Danach machte sein Team es aber besser und zog schließlich mit einem 9:2 im letzten Gruppenspiel gegen den SV Limbach/Dorf ins Halbfinale ein.Die lautesten Fans in der Halle hatte der SV Auersmacher. Das hatte auch mit den Ergebnissen zu tun. Die 300 grün-weißen Anhänger wurden von ihren Ballermännern verwöhnt. Die feuerten aus allen Rohren, erzielten schon in der Vorrunde 14 Tore. Mit Wink-Elementen hatten sich Fans des SV Losheim ausgestattet. Sie saßen in der Ecke, waren aber mittendrin im Geschehen und sorgten für mächtig Betrieb. "Wir haben heute Morgen um 8.30 Uhr mit 40 Leuten im Clubheim gefrühstückt. Egal, wie es ausgeht, wir treffen uns heute Abend zur Feier des Tages wieder", sagte Anhängerin Ruth Burgard. Für ihr Team sah es lange gut aus, ehe das 1:4 im letzten Spiel gegen den VfB Theley das Aus brachte.Neben Losheim waren Theley und Limbach/Dorf die großen Außenseiter. Auch die blau gekleideten Limbacher waren zu Beginn enthusiastisch. Ihr Team fing sich nach der ersten kalten Dusche beim 1:9 gegen Auersmacher. "Kämpfen, Limbach, kämpfen", forderten die Fans - und die Spieler rannten um ihr Leben. Trotzdem hieß es in ihrem zweiten Spiel nach einer 2:1-Führung in kurzer Zeit 3:2 für die SF Köllerbach. Die Limbacher - tragische Helden des Masters.Noch unglücklicher agierten die Neunkircher Borussen. Auch für sie war schon nach der Vorrunde Endstation. Die Fans der Theleyer standen derweil hinterm Tor und skandierten begeistert: "Steht auf, wenn ihr für Theley seid." Mit Erfolg, wie der Halbfinaleinzug zeigte. Den kürzesten Weg und damit Heimvorteil hatten lila gekleidete Anhänger des FSV Jägersburg und nutzten ihn eindrucksvoll.Keine Probleme hatten die Organisatoren vom SV Reiskirchen und der SG Erbach. "Es hilft praktisch jeder, der laufen kann", sagte Stefan Riefer, mit Klaus Ecker Organisationsleiter. 120 Helfer beider Vereine waren nicht nur an der Kasse und den stets umlagerten Bierständen im Einsatz. Kompliziert wurde es unter anderem, weil die kleine Veranstaltungshalle nicht wie üblich zur Verfügung stand und zu den Essensständen hinter der Pressetribüne Wasserleitungen gelegt werden mussten. Zwei Helfer saßen in der Hallenregie. Hallensprecher war Stephan Klaus, Jan Hoffmann war für die Musik zuständig. Und am Ende werden vor allem die siegreichen Auersmacher das getan haben, was ein Lied das ganze Turnier über empfahl: "Hey, was geht ab. Wir feiern die ganze Nacht." > Seite D2: Weiterer Bericht "Das Niveau ist besser als in den vergangenen Jahren. Dass Theley weitergekommen ist, freut mich besonders." Franz-Josef Schumann, Präsident des Saarländischen Fußball-Verbandes"Wir haben eine sehr junge Mannschaft, deshalb ist es eine Riesensache, dass wir hier dabei sein dürfen."Bärbel Kasper, Fan des SV Losheim"Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Leute mitgehen."Jan Hoffmann sorgte für die Musik beim Masters

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