Strahlende Gesichter nach dem Sieg vor der Haustür

Merzig · Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat das internationale Topturnier in Merzig gewonnen. Vor allem die beiden Saarländer Jerome Müller und Björn Zintel freuten sich über den Erfolg vor Familie und vielen Freunden.

 Jerome Müller (links) und Björn Zintel zeigen stolz den Pokal für den Sieg beim internationalen Handball-Turnier in Merzig. Foto: Ruppenthal

Jerome Müller (links) und Björn Zintel zeigen stolz den Pokal für den Sieg beim internationalen Handball-Turnier in Merzig. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

"Also ehrlich gesagt habe ich mit stärkeren Polen gerechnet", musste Jerome Müller am Sonntagabend eingestehen. Der Handball-Nationalspieler war überrascht, wie leicht er mit der U18-Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) das Endspiel um den Sparkassen-Cup in Merzig gegen Polen gewinnen konnte. Mit einem 35:20 (19:10)-Sieg sicherte sich die Mannschaft von Bundestrainer Christian Schwarzer zum sechsten Mal in Folge den Titel beim internationalen Jugendturnier in der Merziger Thielsparkhalle.

Die Saarländer Müller (SV 64 Zweibrücken), der im Finale fünf Tore beisteuerte, und Björn Zintel (VTZ Saarpfalz), der vier Mal traf, sorgten für eine besondere Bindung der 680 Zuschauer mit der DHB-Auswahl. "Das Turnier in diesem roten Trikot spielen zu dürfen, ist eine neue Erfahrung. Und die hat unglaublich viel Spaß gemacht", sagte Zintel, der sich gleich nach dem Abpfiff die Siegestrophäe schnappte und nicht wieder aus den Händen gab.

Auch Müller war noch auf dem Spielfeld überwältigt von den Eindrücken der vergangenen drei Tage. "Das war eine super Sache, Den vielen Freunden in der Halle will man natürlich zeigen, was man drauf hat", sagte er strahlend: "Das war einfach ein schönes Erlebnis. Ich habe meine Tore geworfen und denke, ich konnte mich gut präsentieren."

Gleiches gilt für Zintel, der zusammenfasste: "Im ersten Spiel gegen die Schweiz (21:21, Anmerkung der Redaktion) haben wir uns noch schwer getan, aber danach haben wir uns kontinuierlich gesteigert. Wir konnten immer eine Schippe drauflegen und haben verdient gewonnen."

So verdient wie deutlich lief letztlich auch das Finale, in dem sich nicht nur Jerome Müller mehr Gegenwehr erhofft hatte: "So, wie ich die Polen vorher gesehen habe, hatte ich sie auch stärker eingeschätzt. Aber wir haben das auch wirklich gut gemacht", meinte Trainer Schwarzer zufrieden: "Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, deshalb wurde das Ergebnis relativ deutlich."

Ob man aus dem souveränen Turniersieg mit nur einem Verlustpunkt schon Schlüsse für die im Januar anstehende EM-Qualifikation ziehen kann? "Das ist für mich ganz schwer einzuschätzen, weil ich die Jungs erst im Oktober das erste Mal hatte. Die Jahrgänge sind einfach ganz unterschiedlich, aber man kann mit der Mannschaft gut arbeiten", sagte Schwarzer, der auch mit der Leistung der beiden Saarländer im DHB-Team zufrieden war: "Wie jeder andere Spieler haben auch die beiden ihre Aufgaben und Rollen sehr, sehr gut erfüllt. Es ist einfach unser großes Plus, dass wir eine breite Spitze haben. Wir können 60 Minuten Tempo machen - die Gegner sind irgendwann am Ende und kaputt."

Für Björn Zintel kam die Generalprobe für die EM-Quali in der Heimat gerade recht. Besser kann man seiner Meinung nach spielerisch und menschlich nicht zusammenfinden: "Jedes Spiel ist viel besser als eine Trainingseinheit. Man kann alles unter Wettkampfbedingungen üben. Solche Situationen kann man im Training einfach nicht herstellen." Das gilt übrigens auch für die Momente, die man nur mit der Nationalmannschaft vor heimischem Publikum erleben kann.

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