Storl stößt sich in die Favoritenrolle

Paris · Die deutschen Leichtathleten kommen in EM-Form. Kugelstoßer David Storl siegte beim Diamond-League-Meeting am Samstag in Paris. Auch Sprinterin Verena Sailer und Stabhochspringerin Lisa Ryzih überzeugten.

Gut einen Monat vor den Europameisterschaften in Zürich kommen Deutschlands Leichtathletik-Asse immer besser in Form. Zu den heißen Gold-Favoriten zählt dann vor allem Kugelstoß-Doppelweltmeister David Storl . Beim dritten Diamond-League-Meeting dieser Saison feierte der 23 Jahre alte Chemnitzer am Samstagabend seinen ersten Sieg. Der Sachse gewann die hochkarätige Konkurrenz mit 21,42 Metern knapp vor Reese Hoffa (21,38) aus den USA. Hoffas Landsmann Kurt Roberts wurde mit 20,67 Metern Dritter.

Im Kurpark von Rottach-Egern hob Lisa Ryzih zu einem bemerkenswerten Höhenflug ab: Im zweiten Versuch schwang sich die 25-Jährige über 4,71 Meter - in Europa ist im EM-Jahr noch keine Stabhochspringerin besser gewesen als die Psychologie-Studentin aus Ludwigshafen (früher LAZ Zweibrücken). "Ich warte seit Jahren auf eine solche Höhe", sagte die Olympia-Sechste.

Beim Heimspiel in Mannheim trumpfte indes Verena Sailer groß auf. Die frühere 100-Meter-Europameisterin sprintete am Samstag im Rahmen der Junioren-Gala in 11,14 Sekunden zum Sieg. "Es läuft in dieser Saison sehr gut", sagte sie. Sailer blieb drei Hundertstel-Sekunden unter ihrer Saisonbestmarke, die EM-Norm (11,32) hatte auch Tatjana Pinto (11,21) erfüllt. Beim Ausflug nach Paris knackte Arne Gabius die Norm über 5000 Meter (13:25,50 Minuten), in Mannheim Hürdensprinterin Franziska Hofmann (12,93 Sekunden).

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) wird ein großes und leistungsstarkes Team zum Saisonhöhepunkt in die Schweiz schicken. Sportdirektor Thomas Kurschilgen hatte angedeutet, dass "bis zu rund 80 Athleten in den Einzeldisziplinen" im DLV-Aufgebot stehen können. Eine weitere Gelegenheit zur Normerfüllung bieten am 26. und 27. Juli die deutschen Meisterschaften in Ulm. Dort wird es auch für Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe aus Zweibrücken ernst, der in dieser Saison überraschend erst 5,53 Meter geschafft hat und die Norm (5,70) spätestens dann knacken will.

EM-Gold scheint ohnehin außer Reichweite zu liegen. Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie hat sich vorzeitig den Sieg im Diamond Race und damit eine Prämie von 29 425 Euro gesichert. Der 27 Jahre alte Franzose gewann auch den fünften Wettbewerb der Diamond-League-Saison. Im Stade de France setzte sich der Olympiasieger mit 5,70 Metern vor den höhengleichen Augusto Dutra (Brasilien) und seinem Landsmann Kevin Ménaldo durch.

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