Stelldichein der Zukunft

Dillingen. Es ist die Zukunft des deutschen Fußballs, die da kommt, wenn an diesem Sonntag die deutsche U19-Nationalmannschaft in Dillingen um 11 Uhr auf Ägypten trifft. "Wir haben einige wirklich große Talente", sagt Bundestrainer Horst Hrubesch

Dillingen. Es ist die Zukunft des deutschen Fußballs, die da kommt, wenn an diesem Sonntag die deutsche U19-Nationalmannschaft in Dillingen um 11 Uhr auf Ägypten trifft. "Wir haben einige wirklich große Talente", sagt Bundestrainer Horst Hrubesch. Trotz ihres jungen Alters haben mehrere Spieler schon Erfahrung in der Bundesliga sammeln können, wie Mittelfeldspieler Markus Mendler oder Torhüter Patrick Rakovsky vom 1. FC Nürnberg. Auch, wenn die deutsche Mannschaft im Sommer die Europameisterschafts-Finalrunde verpasst hat, ist Hrubesch überzeugt: "Die Jungs haben Klasse."Dass es gleich zwei Mal gegen Ägypten geht - am Freitagabend gab es in Pirmasens ein 2:1 (0:0) -, hat einen Grund: Hrubesch will ausprobieren. "Die Spieler sollen sich an andere internationale Mannschaften gewöhnen und wir wollen sehen, wie der erweiterte Kreis spielt", sagt der Europameister von 1980. Bei den Tests dürfte viel gewechselt werden. Der Kreis, aus dem der Ex-Stürmer schöpfen kann, ist in den vergangenen Jahren größer geworden. Es sind nicht nur die Özils, Hummels, Khediras, sondern auch der Unterbau, der immer besser aufgestellt ist. Seit 1999 wurde die Jugendförderung intensiviert. "Das war unser Ziel. Wir haben uns auch auf die Basis konzentriert." Das Sichtungsnetz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) weist kaum noch Lücken auf. In den seltensten Fällen taucht bei den Aktiven ein Spieler auf, der nie in einer Nachwuchs-Auswahl gespielt hat. "Es sind viele Ansätze. Man darf auch nicht die 100 Bolzplätze vergessen, die wir gebaut haben. Oder, dass mittlerweile jeder Bundesligist ein Leistungszentrum vorweisen muss", erklärt Hrubesch.

Es ist ein System, von dem beide Seiten profitieren. Die Bundesligisten, die gut ausgebildete Spieler in ihre Kader aufnehmen können - seien das Mario Götze, Marcel Schmelzer, Kevin Großkreutz bei Borussia Dortmund, Thomas Müller, Holger Badstuber bei Bayern München oder die anderen Jungen, die immer mehr die Bundesliga prägen. Oder sei es der DFB, der auf die tägliche Arbeit in den Clubs aufbauen kann. "Wir können sie alle zurückverfolgen, weil sie früh entdeckt wurden", sagt das frühere Kopfball-Ungeheuer, dessen Spieler das Ziel A-Nationalmannschaft vor Augen haben. Doch bereits in den Nachwuchs-Mannschaften werden die ersten Erfahrungen auf internationalem Niveau gesammelt. "Sie müssen auch lernen, wie sie beispielsweise mit afrikanischen Mannschaften umgehen müssen", betont Hrubesch. So, wie an diesem Sonntag in Dillingen. "Die Jungs haben Klasse."

U19-Bundestrainer Horst Hrubesch